Eine Unbequeme Wahrheit Filmtipp

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Im Jahr 2005 erlebte Amerika die schlimmsten Stürme seiner Geschichte. Es scheint, als sei ein Wendepunkt erreicht – und Gore schildert das Szenario dieser düsteren Situation. Zwischen dem Vortrag von Gore streut der Film immer wieder biografische Aspekte ein: wie der idealistische College-Student sich schon früh für Ökologie interessierte; wie eine Familientragödie sein Leben als junger Senator grundlegend veränderte; wie der Mann, der fast US-Präsident wurde, zur leidenschaftlichsten Aufgabe seines Lebens zurückkehrte – überzeugt, dass noch genügend Zeit bleibt, die Dinge zu verändern.

Mit Witz, Humor und Hoffnung schildert „Eine unbequeme Wahrheit“ die überzeugende Argumentation von Al Gore: Wir können es uns nicht länger leisten, die globale Erwärmung als politisches Thema anzusehen, sie ist die größte moralische Herausforderung für die Bewohner dieses Planeten.

Über die Rekrutierung von Al Gore

Viele Jahre lang wurde er angekündigt als „der nächste Präsident der Vereinigten Staaten“ – aber nach der persönlich bitteren und umstrittenen Wahlniederlage im Jahr 2000 machte Al Gore etwas völlig Unerwartetes: Er ging auf Tour als reisender Showman in Sachen Umweltschutz.

Seine „Show“ ist eine ausgefeilte Multimedia-Präsentation, die mit einer originellen Mischung aus Humor, Cartoons und überzeugenden wissenschaftlichen Fakten über die dramatischen Folgen der globalen Erwärmung aufklärt. Es ist zugleich ein bewegender Aufruf zum Handeln, um die drohende Krise abzuwenden. Ohne großen Wirbel hat Gore seine Show über 1000 Mal präsentiert: in überfüllten Schulhallen und Konferenzräumen von Hotels, in kleinen und großen Städten hoffte er darauf, sein Publikum aufzurütteln und aufzuklären über eine Bedrohung, die zur größten Katastrophe in der Geschichte der Menschheit werden könnte.

Zu den Menschen, die von Gores Vortrag beeindruckt waren, gehören die führende Umweltaktivistin Laurie David und der Filmproduzent Lawrence Bender. David war Gastgeberin von zwei ausverkauften Gore-Präsentationen in New York und Los Angeles. „Für mich ist Al Gore heute das, was Paul Revere damals war“, sagt David, „er reist quer durch das Land, um eine lebenswichtige Warnung zu verkünden, die wir nicht länger ignorieren dürfen.“

Ihr war klar, dass Gore eine gewaltige Anstrengung unternahm, um seine Botschaft zu vermitteln. „Er beschäftigt sich seit gut 40 Jahren mit diesem Thema, kaum einer kennt sich besser damit aus als Al Gore und niemand kann es besser, überzeugender und einfacher erklären als er“, erläutert David, „aber er müsste 365 Tage im Jahr auf Tour sein, um auch nur einen Bruchteil jener Menschen zu erreichen, die für eine Veränderung notwendig sind – und diese Zeit steht nicht mehr zur Verfügung.“

„Als ich die Präsentation von Gore sah, war mir sofort klar, dass dies eine gute Basis für einen fantastischen Film sein würde“, berichtet Lawrence Bender, „wir waren alle überzeugt, dass die bewegenden Wahrheiten, die Gore präsentiert, einem viel größeren Publikum bekannt gemacht werden sollten.“

Um ihr Vorhaben zu realisieren, wandten sich David und Bender an ihren langjährigen Freund Scott Z. Burns, einen preisgekrönten Autor und Regisseur der Werbebranche. Als weiterer Partner kam Jeff Skoll von Participant Productions hinzu, jener jungen Produktionsfirma, die sich auf sozialkritisches Kino spezialisierte und 2005 so hochgelobte, provokante Filme wie „Good Night and Good Luck“ und „Syriana“ präsentierte.

Das Quartett besuchte gemeinsam eine Präsentation von Al Gore und war schnell überzeugt, aus dieser Show einen Film zu machen.

„Ich dachte, ich wüsste bereits einiges über dieses Thema, weil ich es seit Jahren verfolge“, berichtet Jeff Skoll, „aber die Präsentation von Al Gore hat meine Haltung verändert. Für mich war das immer ein langfristiges Problem, das uns erst in 20 oder 30 Jahren betrifft. Aber ich musste erkennen, dass die Sache sehr viel dringender ist. Die Fakten von Gore zeigen klar, dass wir nur noch fünf oder zehn Jahre Zeit haben, um dieses Problem ernsthaft anzugehen. Dann sieht man Al, wie er vor vielleicht 100 Zuschauern redet und man spürt, dass man mehr tun muss. Wir mussten diesen Film so schnell wie möglich realisieren.“

Wie Gore sahen die Produzenten die drohenden Gefahren der globalen Erwärmung, die ein Handeln über alle Parteigrenzen hinweg erfordert. „Wissenschaft ist per Definition nicht parteiisch“, erläutert Scott Burns, „wenn Al Gore auf dieser Bühne steht, dann will er nicht unsere Wählerstimme. Er will unsere Aufmerksamkeit und unseren Willen, die Dinge zu verändern.“

„Al präsentiert die Fakten auf bezwingende und einzigartige Weise“, ergänzt Skoll, „er ist gleichermaßen unterhaltend und beängstigend. Sein Ziel ist es, dieses Thema von Parteipolitik zu trennen und sich allein auf die Fakten zu stützen – genau damit erreicht er ganz unterschiedliche Menschen. Dieses Thema betrifft das Leben von uns allen, völlig unabhängig von der politischen Haltung.“

Den Produzenten war klar, dass dies kein gewöhnlicher Film werden würde, „wir wussten, dass es hier um nichts Geringeres ging als um unseren Planeten“, sagt Laurie David, „unsere Aufgabe dabei war es, Al Gore von unserem Projekt zu überzeugen.“

So machte sich diese Gruppe von Hollywood-Produzenten daran, dem ehemaligen Vize-Präsidenten der USA eine Filmidee vorzustellen. Bender räumt ein, dass ihm bei diesem Treffen die Nerven flatterten: „Ich kenne alle Arten von solchen Meetings, aber dies war der Mann, der Präsident sein könnte.“ Zum Glück sorgte Gore schnell für eine entspannte Atmosphäre. „Er war bemerkenswert bodenständig und charmant“, erinnert sich Bender, „er verstand sofort, dass seine Show, mit der er auf der Bühne Tausende von Menschen erreichen konnte, im Kino das Potenzial für ein Millionenpublikum haben könnte.“

„Die sich verschärfende globale Klimakrise verlangt, dass wir mutig, schnell und weise handeln“, erläutert Gore, für den „Eine unbequeme Wahrheit“ ein weiterer Schritt dazu ist, die Welt zum Handeln in dieser dringenden Situation zu bewegen.

Die Produzenten engagierten Regisseur Davis Guggenheim, um dem Film einen schnellen, intimen und unterhaltsamen Stil zu geben. Guggenheim verfügt über weitreichende Erfahrungen im Fernsehen und machte zuletzt als ausführender Produzent der hochgelobten HBO-Serie „Deadwood“ auf sich aufmerksam, die durch komplexe und vielschichtige Figuren auffällt. Mit „Eine unbequeme Wahrheit“ sah Guggenheim die Chance, zu seinen dokumentarischen Wurzeln zurückzukehren und zugleich eine Geschichte voll menschlicher Tiefe und voller Überraschungen zu erzählen.

„Laurie David stürmte in mein Büro wie ein Hurrikan der Stufe 5 und sagte ‚Ich habe einen Film, der vielleicht der wichtigste Film deiner Karriere werden könnte’“, erinnert sich Guggenheim, „dennoch war ich unsicher bis zu dem Moment als wir gemeinsam eine Präsentation von Gore besuchten.“

Wie seine Produzenten war Guggenheim so beeindruckt von Gore, dass er sofort nach Möglichkeiten suchte, diesen Vortrag für die Leinwand umzusetzen: „Ich war völlig begeistert und wollte, dass diese Geschichte möglichst viele Menschen erreicht und das möglichst schnell.“

Je mehr sich Guggenheim mit den wissenschaftlichen Fakten hinter Gores Vortrag beschäftigte, desto mehr faszinierte ihn dieser Stoff. „Als Filmemacher träumt man davon, dass einen eine Story sofort anspringt“, erläutert er, „ich hatte das Gefühl, dass ich in meinem Leben nur darauf gewartet hatte, diese Geschichte umzusetzen.“

Zu Beginn des Projekts hatten die Filmemacher zunächst Bedenken, wie Presse und Publikum auf einen Film reagieren, der nur zwei Themen hat: Gore und globale Erwärmung – schließlich reizt beides zu Kontroversen. Diese Sorgen waren spätestens vergessen, als der Film bei seiner Premiere auf dem Sundance Film Festival mit drei stehenden Ovationen gefeiert wurde.

„Die große Frage war immer: werden die Leute mit Vorurteilen in diesen Film gehen?“, erläutert Jeff Skoll, „wir sind sehr froh, dass Menschen mit völlig verschiedenen Hintergründen von diesem Film begeistert sind, sogar jene, von denen man Widerstand erwartet hätte. Ob Konservative oder Liberale – ich glaube, diese Geschichte geht einfach jeden an.“ Lesley Chilcott ergänzt: „Die Zeiten der wütenden Debatten über globale Erwärmung sind vorbei. Jetzt geht es nur noch darum, wie schnell wir handeln.“

Das Vertrauen von Gore gewinnen

Regisseur Davis Guggenheim wusste von Anfang an, dass es entscheidend für diesen Film war, das Vertrauen von Al Gore zu erwerben – bis hin zu einer sehr persönlichen Ebene. So beeindruckt Guggenheim von den Überzeugungen und dem Charisma von Al Gore war, wollte er tiefer bohren und die ganz privaten Motive für Gores Umweltengagement erfahren.

Zunächst war dies eine etwas einschüchternde Angelegenheit: Selbst nachdem er etliche Zeit gemeinsam mit Gore unterwegs war, brauchte Guggenheim einige Wochen, bevor er sein formales „Mr. Vice President“ ablegte und durch ein schlichtes „Al“ ersetzte. „Es beeindruckt natürlich schon enorm, mit jemandem zu arbeiten, dessen Name auch noch deine Enkel im Geschichtsbuch lesen werden“, bekennt Guggenheim, „doch je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto mehr sah ich den Menschen in ihm. Er war dieser witzige, nachdenkliche, faszinierende Mann, der zudem eben noch dieses außerordentliche Wissen über die globale Erwärmung besaß.“

Je intensiver sich Guggenheim mit Gore befasste, desto mehr entdeckte er eine menschliche Geschichte, die zu einem Kern des Films wurde. „Ich begann Al Gore als bemerkenswerte Figur zu sehen, die in einer traumatischen Zeit eine mutige Entscheidung traf. Er legte alles andere beiseite, um sein Leben einem Thema zu widmen, über das niemand sprechen wollte“, erläutert Guggenheim, „ich bin ein Regisseur, der starke Gefühle mag. Wenn man erlebt, wie Al Gore sich nach seiner Niederlage im Jahr 2000 wieder fasste und nun versucht, die Welt zu retten, vermittelt einem das sehr eindrucksvolle Momente.“

Im Verlauf der Zeit öffnete sich Gore immer mehr und offenbarte viele überraschende, bisweilen sehr berührende Aspekte aus seinem ganz persönlichen Leben und wie dies mit seiner großen Leidenschaft für die Natur und deren Schutz zusammenhängt. Für Guggenheim sind es drei Schlüsselerlebnisse, die Gore zu seinem Engagement führten: Der Autounfall, der seinen kleinen Sohn fast das Leben kostete; der Tod seiner Schwester durch Lungenkrebs, zumal seine Familie traditionell Tabak anbaute; sowie jene historische Niederlage gegen George W. Bush bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000.

“Wir hatten sehr viele, sehr lange Gespräche, von denen einige durchaus emotional, aufgeladen und schmerzhaft waren”, berichtet Guggenheim über den Prozess der privaten Annäherung, „diese Momente wurden zu einer Art von innerer Stimme des Films – das unausgesprochene, emotionale Tagebuch von Al.“

Während der Dreharbeiten erlebten die Filmemacher den rasanten Zeitplan von Gore am eigenen Leibe mit. „Es gibt wohl niemanden auf dieser Welt, der mehr beschäftigt ist als Al Gore“, erzählt Lawrence Bender, „er reist ständig um den Globus, aber er machte den Film zu seiner Priorität und so bekamen wir von ihm immer, was wir wollten. Viele der Reiseszenen mit Gore entstanden spontan. Davis zog einfach seine Kamera heraus und begann zu drehen.“

Einen realistischen Eindruck der Folgen der globalen Erwärmung erlebte das Team mitten in den Dreharbeiten. Gerade als man nach New Orleans reisen wollte, traf der Hurrikan Katrina die Golfküste und führte zu einer der größten Naturkatastrophen in den USA, die fast New Orleans zerstörte.

Diese Tragödie, die ganz Amerika erschütterte, war eine zusätzliche Motivation, die Warnungen von Al Gore zu verbreiten. „Wir hatten schon unsere Flüge gebucht, als Katrina über New Orleans hereinbrach“, erinnert sich Guggenheim, „ironischerweise wollten wir dort mit Versicherungen darüber sprechen, wie Schäden durch globale Erwärmung ihre Geschäfte bedrohen. Diese Termine mussten abgesagt werden wegen der größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Amerika. Das machte uns erneut sehr deutlich, dass wir nicht über eine abstrakte Bedrohung sprachen, sondern über etwas, das jeden Tag um uns herum geschieht.“

Über die Zwickmühle der globalen Erwärmung

Im Zentrum der Präsentation von Al Gore und des Films stehen schockierende Bilder: Fotos des Kilimandscharo und des Himalaja, die zeigen, wie schnell die größten Gletscher der Erde auf dramatische Weise schmelzen. Auch in Amerika sind im Glacier Nationalpark bereits viele Gletscher auf alarmierende Weise verschwunden.

Die Aussage dieser Bilder ist unbestreitbar. Zu sehen, wie schnell diese magischen Orte immer mehr von der Erde verschwinden, ist bedrückend und erhellend zugleich. Bislang war man der Meinung, dass Veränderungen der Natur so langsam stattfinden, dass man sie gar nicht wahrnehmen kann. Oder man dachte, dass die Erde so riesig ist und die Kräfte der Natur so enorm, dass der Mensch keinen ernsthaften Schaden anrichten könnte – heute wissen wir, dass dieses Denken falsch war. Gore macht klar, dass tiefgreifende Veränderungen jetzt dringend nötig sind und sich der Zustand der Erde täglich verschlechtert.

Gore präsentiert Beweise, die nicht zu widerlegen sind. Die zehn heißesten Jahre seit es Wetteraufzeichnungen gibt, fanden in den letzten 14 Jahren statt. Insbesondere die Temperatur der Ozeane steigt rapide, was zu immer mehr schweren tropischen Stürmen und Hurrikans führt, wie zuletzt der verheerende Hurrikan Katrina und andere tödliche Stürme im vorigen Jahr zeigten. Die Veränderung der Niederschläge führte zu einem Anstieg von schweren Fluten und Dürren und die gestiegenen Temperaturen sorgen für eine weltweite Zunahme von Seuchen. Bereits jetzt führen die veränderten Temperaturen zum Aussterben von Tierarten. Wie Gore zeigt, gibt es erstmals in der Geschichte Aufnahmen von Polarbären, die ertrinken, weil die Eisschollen, auf denen sie jagen, geschmolzen sind.

Trotz dieser wissenschaftlich erwiesenen Tatsachen beklagt Gore, dass zu viele Amerikaner noch immer Zweifel an der globalen Erwärmung haben. Dazu legt er eine aufschlussreiche Statistik vor: In einer Medienstudie des Science Magazine vom Dezember 2004 wurde festgestellt, dass sämtliche 928 Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften von der globalen Erwärmung überzeugt sind. In den Massenmedien jedoch bezweifeln 53 Prozent das Phänomen. Anders gesagt: Was die Menschen erfahren, stimmt nicht mit den Fakten überein.

Für Gore liegt unser größtes Problem in dem ganz großen Missverständnis, dass man nichts tun könne, um den Planeten zu retten. Dabei erinnert er daran, dass entschlossene Amerikaner in ihrer Geschichte schon ganz andere, aussichtslos erscheinende Probleme gelöst haben: von der Abschaffung der Sklaverei über die Landung auf dem Mond bis zur Verkleinerung des Ozonlochs. In dieser großartigen Tradition, sich enormen, schier aussichtslosen Herausforderungen zu stellen, sieht Gore den Kampf gegen die globale Erwärmung.

Er bestreitet die alte These, dass Ökonomie und Ökologie sich nicht vertragen. Er sieht uns vor einem „Jahrhundert der Erneuerung“, bei dem durch mehr Effizienz in den Bereichen Energieeinsparung, Schadstoffverringerung, Transportwesen und alternativer Energiequellen das Ausmaß der Zerstörung verringert und das Gleichgewicht der Erde wieder hergestellt werden kann.

Dies kann jedoch nur geschehen, wenn das amerikanische Volk gemeinsam hinter dieser Aufgabe steht: Wenn jeder seinen Lebensstil ändert und Druck auf seine Politiker ausübt. Für Al Gore hat dieser Prozess bereits begonnen. Er sieht eine Massenbewegung, die sich quer durch alle Staaten und Parteien hinweg bildet – und wie Gore hoffen auch die Filmemacher, dass „Eine unbequeme Wahrheit“ ein Katalysator sein kann, um diese Bewegung zu stärken.

Scott Burns fasst zusammen: „Die Zeit reicht nicht aus, dass Gore in jede Stadt geht und zu jedem einzelnen spricht. Mit diesem Film jedoch können wir seine Botschaft ganz vielen vermitteln – in einer Zeit, in der es bereits 5 Minuten vor zwölf ist.“

Interview mit Al Gore

Sie beschäftigen sich seit langer Zeit mit dem Thema der globalen Erwärmung. Wie kam es zu diesem Interesse? Was hat Sie veranlasst, Ihre Besorgnis mit einer Show-Tour zu präsentieren?

„Ich beschäftige mich mit diesem Thema seit den späten 60er Jahren und wurde durch die alarmierenden Meldungen meines damaligen College-Professors Roger Revelle dazu angeregt. Nach meiner Wahl in das US Repräsentantenhaus half ich in den späten 70er Jahren, die ersten Kongress-Anhörungen zu diesem Thema zu organisieren. In den 80er Jahren begann ich Gespräche mit Regierungschefs anderer Länder darüber zu führen und organisierte ein internationales Netzwerk. Als US-Senator und später als Vize-Präsident nahm ich an zahlreichen Verhandlungen teil, darunter 1992 beim Erdgipfel in Rio de Janeiro und 1997 bei den Gesprächen zum Kyoto-Protokoll.

Nachdem jede neue wissenschaftliche Studie meine Besorgnis verstärkte, verstand ich es als eine Art von Mission, die Dringlichkeit dieser Krise den Menschen mitzuteilen. Mit dieser Arbeit bin ich noch nicht fertig. Ich lerne täglich, wie man dieses Thema noch effizienter vermitteln kann.“

Können Sie etwas über den Unfall Ihres Sohnes erzählen und welchen Einfluss dieses persönliche Ereignis auf diese besondere Mission hatte?

„Die Möglichkeit ein Kind zu verlieren war, eine tiefgreifend schmerzliche Erfahrung, aus der ich viel gelernt habe. Zum Beispiel hatte ich zuvor nie verstanden, dass es zu den Geheimnissen des menschlichen Wesens gehört, wie sehr Schmerz die Menschen verbindet. Menschen, die einen ähnlichen Schicksalsschlag erlebt hatten, kamen auf mich zu und es entstand sofort eine ganz besondere Bindung - eine Art Seelenverwandtschaft, die tröstend und heilsam wirkte. Später wurde mir auf ganz neue Weise deutlich, dass wir auch diese wunderbare Erde oder zumindest die Lebensräume von Tieren, die seit Tausenden von Jahren hier leben, verlieren könnten. Diese neue Art der Erkenntnis wäre ohne meine emotionalen und spirituellen Erfahrungen kaum möglich gewesen.“

Warum ist Participant die geeignete Produktionsfirma für diesen Dokumentarfilm? Werden Sie an den Aktivitäten und Kampagnen teilnehmen, mit denen dort jeder Film ausgestattet wird?

„Jeff Skoll besuchte meine Dia-Präsentation, und als wir danach über die Möglichkeit einer Verfilmung sprachen, war ich sehr beeindruckt von seinem Wissen und seiner Leidenschaft. Seine Firma ist einzigartig und ich bewundere seine Arbeit. Und ja: Ich werde mich stark an den Aktivitäten beteiligen.“ www.climatecrisis.net

Im Film sagen Sie einmal, wir sollten nicht vom ‚Verdrängen zum Verzweifeln’ kommen. Können Sie genauer ausführen, was Sie damit meinen?

„Unsere Gesellschaft befindet sich noch immer im ‚Verdrängungsstadium der Kategorie fünf’. Aber diese Verdrängung beginnt zu bröckeln. Je mehr es sich herumspricht, dass unser Planet vor einem unmittelbaren Notfall steht, desto wichtiger ist es, dass wir dabei nicht der Illusion verfallen, diese Krise wäre zu groß um sie zu bewältigen. Die Lösungen sind vorhanden. Es fehlt einzig am politischen Willen – aber der ist ein erneuerbarer Rohstoff.“

In Ihrem Vortrag sprechen Sie von einer ‚unbequemen Wahrheit’, was auch zum Titel des Filmes wurde – was hat es für Sie damit genauer auf sich?

„Einige Wahrheiten hört man nicht gerne. Denn wenn man sie sich anhört und weiß, wie richtig sie sind, dann muss man sich verändern. Und Veränderung kann ziemlich unbequem sein.“

Die Krise ist drängend und zugleich haben wir schon viel Zeit verloren. Man könnte das deprimierend finden, dennoch kämpfen Sie weiter und wirken so positiv. Wie erklärt sich dieser Optimismus?

„Ich habe jeden Grund zu Optimismus, solange die Person, die diesen Satz hier liest, dabei mithilft, die drohende Krise zu verhindern. Wir haben nicht mehr viel Zeit für einen Wandel – aber wir haben noch Zeit!“

Fakten über die Globale Erwärmung

Was ist die globale Erwärmung?

  • Ursachen der globalen Erwärmung sind die Emissionen von Kohlendioxid und die Freisetzung anderer Treibhausgase in die Atmosphäre. Diese Gase wirken wie eine dicke Decke, welche die Sonneneinstrahlung festhält und so für einen Anstieg der Temperaturen auf der Erde sorgt. Je mehr Gase freigesetzt werden, desto mehr steigen die Temperaturen an. Die Gase entstehen durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe, vor allem in Fahrzeugen und Kraftwerken sowie den gleichzeitigen Verlust von Wäldern und Pflanzungen.

  • Wissenschaftler finden Hinweise auf die globale Erwärmung durch Untersuchungen von historischem Gletschereis, von Sedimenten am Meeresboden sowie den Jahresringen von Bäumen.

  • Die Bedrohung der globalen Erwärmung für die Menschheit liegt in der Zunahme von Stürmen und Dürren, von schmelzenden Gletschern, ansteigenden Meeresspiegeln, Veränderungen des Wetters sowie der Ausbreitung von Krankheiten.

  • Autos und Kohlekraftwerke gehören zu den größten Kohlendioxid-Verursachern in Amerika. Weltweit gehören Brandrodungen und das Abholzen von Wäldern zu wichtigen Ursachen für die globale Erwärmung.

  • Wissenschaftler gehen davon aus, dass ohne Reduzierung der Emissionen die Durchschnittstemperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts um 2 bis 5 Grad ansteigen könnten.

Erstaunliche wissenschaftliche Fakten über die globale Erwärmung

  • Jüngste Messungen von Eiskernen aus der Antarktis zeigen, dass die Kohlendioxid-Konzentrationen heute höher sind als jemals in den vergangenen 650.000 Jahren – dem ältesten Datum, das heute bestimmt werden kann.

  • 2005 war das wärmste Jahr seit Aufzeichnung von Wetterdaten. Die zehn wärmsten Jahre wurden alle seit 1990 gemessen. Im Sommer 2005 wurden in Hunderten von amerikanischen Städten neue Hitzerekorde verzeichnet.

  • In den letzten 50 Jahren stieg die durchschnittliche Temperatur auf der Erde schneller an als in allen Zeiten der Wetteraufzeichnung.

  • 2003 kamen in Europa 30.000 Menschen, in Indien 1.500 Menschen durch Hitzewellen ums Leben.

  • Seit 1978 schmilzt das Eis der Arktis um 9 Prozent pro Jahrzehnt.

  • 2000 wurden zum ersten Mal Seemöwen am Nordpol gesehen.

  • Der Schnee des Kilimandscharo wird bei der jetzigen Geschwindigkeit seines Abschmelzens im Jahr 2020 verschwunden sein.

Erwartete Folgen durch den Temperaturanstieg

  • Die globale Erwärmung wird die Intensität von Hurrikans verstärken. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zahl von Hurrikans der Kategorien 4 und 5 weltweit fast verdoppelt. Durch die Erwärmung der Meere können tropische Stürme mehr Energie aufnehmen und werden stärker.

  • Während schwere Stürme in einigen Gegenden zu Überflutungen führen, breiten sich anderswo Dürren und Waldbrände aus.

  • Tieferliegende Inseln werden durch den Anstieg des Meeresspiegels unbewohnbar.

  • Wälder, Farmen und Menschen werden durch neue Epidemien und Krankheiten bedroht, die von Moskitos übertragen werden.

  • Die Zerstörung von Korallenriffen und Alpenwiesen führt zum Aussterben vieler Pflanzen und Tiere.

Was getan werden kann

  • Effiziente Nutzung von Energie, Umweltschutz, erneuerbare Energiequellen und eine neue Politik sind alle Teil der Lösung. Ein Großteil der Technologie steht bereits zur Verfügung, um einen Anstieg der globalen Erwärmung zu verhindern. Zu den unmittelbaren Schritten gehören der Umstieg auf schadstoffarme Autos, die Entwicklung effizienterer Technik sowie die Einsparung von Energie auf internationaler Ebene.

  • Jeder Einzelne kann unmittelbar helfen, indem er seinen persönlichen Anteil an der Produktion von Treibhausgasen reduziert.

  • Große Unternehmen erkennen bereits den geldsparenden Effekt von Schadstoffreduktionen – doch bieten sich hier noch enorme Potenziale für Innovationen.

  • Die Entwicklung neuer, sauberer Energietechnologien wie Windkraft, Solarenergie, Hybridmotoren und alternativer Brennstoffe wird zu einem Schlüssel, um die globale Erwärmung in den Griff zu bekommen.

Weitere Informationen

www.climatecrisis.net

Über Al Gore

Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore ist Vorsitzender von Generation Investment Management, einem Londoner Unternehmen, das sich auf ökologisch orientierte Investitionen spezialisiert. Er ist zudem Vorsitzender von Current TV, einem unabhängigen Kabel- und Satellitenprogramm für junge Leute, dessen Programm eine Mischung aus Zuschauerbeiträgen und professionellem Journalismus bietet.

Al Gore ist Mitglied im Vorstand von Apple Computer, Inc. sowie Senior Advisor von Google, Inc. Als Gastprofessor unterrichtet Al Gore an der Middle Tennessee State University in Murfreesboro, Tennessee.

Al Gore wurde 1976 zum ersten Mal ins amerikanische Repräsentantenhaus gewählt und war dort vier Wahlperioden lang als Abgeordneter tätig. 1984 und 1990 wurde er in den US Senat gewählt. Am 20. Januar 1993 wurde er als 45ster Vize-Präsident der USA vereidigt. Al Gore arbeitete als führendes Mitglied im ökonomischen Beraterstab von Präsident Bill Clinton. In seiner politischen Karriere war er Präsident des Senats, Kabinettsmitglied, Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats und leitete zahlreiche Gremien der Regierung.

Unter der Clinton-Gore-Regierung engagierte sich Al Gore maßgeblich für den globalen Umweltschutz und veröffentlichte 1992 den Bestseller „Wege zum Gleichgewicht. Ein Marshallplan für die Erde” (Earth in the Balance: Ecology and the Human Sprit).

Al Gore lebt mit seiner Frau Tipper in Nashville, Tennessee.

Über die Filmemacher

Davis Guggenheim (Regisseur / Ausführender Produzent)

Er war ausführender Produzent von „Training Day” und führte Regie bei „Tödliche Gerüchte”, beides für Warner Bros. Zu seinen TV-Arbeiten gehören Pilotfilme für CBS und TNT sowie Folgen für die Serien „Numbers”, „The Shield”, „Alias – Die Agentin”, „24” und hoch gelobte Programme wie „New York Cops - NYPD Blue”, „ER” und „Party of Five”. Er war außerdem Produzent und Regisseur der HBO-Serie „Deadwood”, die mit dem Emmy Award ausgezeichnet wurde.

1999 unternahm Guggenheim ein ambitioniertes Dokumentarfilm-Projekt, bei dem er junge Lehrer in ihrem ersten Unterrichtsjahr begleitete. Das Ergebnis dieser intensiven Auseinandersetzung mit dem Schulsystem von Los Angeles waren die zwei Dokumentationen „The first Year” und „Teach”. Beide Filme sollten auf den großen Mangel an qualifizierten Lehrern aufmerksam machen und junge Leute dazu inspirieren, Lehrer zu werden.

„The First Year” hatte 2002 auf PBS Premiere und erhielt unter elftausend Kandidaten den Peabody Award, den prestigeträchtigsten Preis im Bereich Rundfunk und Fernsehen. Zudem erhielt er den Grand Jury Prize des Full Frame Festival, dem ersten Dokumentarfilm-Festival in den USA. Zu den anderen Dokumentarfilmen von Guggenheim gehören „Norton Simon: A Man and His Art”, der für die permanente Ausstellung im Norton Simon Museum produziert wurde, sowie „JFK and the Imprisoned Child”, der für die Dauerausstellung in der John F. Kennedy Library produziert wurde.

Nach seinem Abschluss an der Brown University begann Guggenheim in Los Angeles seine Filmkarriere. Er schloss sich der unabhängigen Outlaw Productions an, wo er unter anderem mit Steven Soderbergh an dessen bahnbrechendem „Sex, Lügen und Video” von 1989 mitarbeitete und als Koproduzent bei anderen Filmen von Outlaw auftrat.

Laurie David (Produzentin)

Sie hat sich schon lange dem Kampf gegen die globale Erwärmung verschrieben. Vor kurzem gründete sie mit Senator John McCain und Robert F. Kennedy, Jr. den Stop Global Warming Virtual March, der religiöse Führer, Gewerkschaften, Unternehmer, Politiker aller Parteien sowie ganz normale Amerikaner dazu aufrufen soll, sich um die tickende Zeitbombe namens globale Erwärmung zu kümmern. http://www.stopglobalwarming.org/

Neben dem Stop Global Warming Virtual March organisiert David etliche andere Projekte, die das Problem der globalen Erwärmung ins öffentliche Bewusstsein rücken sollen. Sie war ausführende Produzentin des Comedy Specials „Earth to America!“ für TBS, das am 20. November 2005 ausgestrahlt wurde sowie die HBO Feature Dokumentation „Too Hot Not To Handle“, die am Earth Day, dem 22. April 2006, ausgestrahlt wurde und die Auswirkungen der globalen Erwärmung in den Vereinigten Staaten zeigt. Außerdem trat sie dieses Jahr bei Oprah Winfrey auf und dem Fox News Special „The Heat is On, Good Morning America, Nightline“.

Als Treuhänderin des Natural Ressources Defense Council und Gründungsmitglied des Detroit Project führte David zahlreiche Aufklärungskampagnen und öffentliche Aktionen an, die den Kongress und die Autohersteller drängen, den Standard für den Treibstoffverbrauch zu verbessern. Sie engagiert sich stark für den Einsatz von Hybridfahrzeugen und produzierte für das Detroit Project TV-Aufklärungsspots über benzinfressende Geländelimousinen. Es dauerte zwei Jahre, bis die Verkaufszahlen dieser SUV-Fahrzeuge nach unten gingen und Autos mit Hybridmotoren stetig populärer wurden.

Im Jahr 2003 wurde David von der Umweltschutzorganisation Riverkeeper von Robert F. Kennedy Jr. ausgezeichnet. Bei seiner Laudatio bezeichnete Kennedy die Preisträgerin als „ökologische Heldin“. Für ihr Engagement in der ökologischen Erziehung von Kindern bekam sie im gleichen Jahr eine Auszeichnung durch das Los Angeles’ Children’s Nature Institute. „Rolling Stone“ zählt sie zu den 25 führenden Aktivisten im Kampf gegen die globale Erwärmung. Vor kurzem bekam sie vom National Research and Development Centre (NRDC) den renommierten Forces for Nature Award 2006.

Im Januar 2004 eröffnete das NRDC das David Family Environmental Action Center, ein Ausstellungszentrum, das sich auf pädagogische Weise mit Themen wie globaler Erwärmung, Meeresverschmutzung, Alltagsgiften und Treibhauseffekten beschäftigt.

Vor ihrem Vollzeit-Engagement für Politik und Umweltschutz machte David eine eindrucksvolle Medienkarriere. Sie begann in New York als Gästekoordinatorin der David Letterman Show. Vier Jahre später gründete sie ihre eigene Agentur, die viele Top-Schauspieler und Comedy-Autoren betreut. Sie produzierte zudem verschiedene Comedy Specials für HBO, Showtime, MTV und Fox Television. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles wurde Davis vice president of comedy development für Fox Broadcasting und entwickelte Sitcoms für Twentieth Century Television.

Mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler Larry David und den beiden Töchtern lebt sie in Los Angeles.

Lawrence Bender (Produzent)

Er arbeitet bereits seit 15 Jahren als Produzent, seine Filme erhielten insgesamt 19 Oscar®-Nominierungen, darunter zwei für Bester Film. Zu seinen zahlreichen Filmen gehören „Good Will Hunting - Der gute Will Hunting“ (1997), der den Oscar® für Bestes Drehbuch und Bester Nebendarsteller bekam sowie „Pulp Fiction“, der den Oscar® für Bestes Drehbuch erhielt.

Zu den weiteren Produktionen zählen „Killing Zoe“ (1994), „Four Rooms“ (1995), „From Dusk Till Dawn“ (1996), „Anna und der König“ (1999), „Mexican“ (2001) sowie alle Filme, die Quentin Tarantino schrieb und inszenierte: „Reservoir Dogs“ (1992), „Pulp Fiction“ (1994), „Jackie Brown“ (1997), „Kill Bill: Vol. 1“ (2003) und „Kill Bill: Vol.2“ (2004).

Im Jahr 2000 begann Bender seine Fernsehpartnerschaft mit Kevin Bacon, gemeinsam entwickelten und produzierten sie Piloten für alle wichtigen Sender und Kabelkanäle sowie TV-Filme. Zudem ist Bender mit seiner Firma A Band Apart erfolgreicher Produzent von Hunderten von Werbespots und Musikvideos, die vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden.

Seine weitreichende Erfahrung in der Filmindustrie hat Bender in politische und soziale Aktivitäten eingebracht. Mit Arianna Huffington und Laurie David gründete er The Detroit Project, das sich mit Zusammenhängen von Energieverbrauch und nationaler Sicherheit beschäftigt. Er bereiste zudem den Nahen Osten und traf sich mit Politikern, darunter mit Mitgliedern der israelischen Knesset, mit dem ägyptischen Präsidenten Mubarak sowie dem palästinensischen Premierminister Mahmoud Abbas. Bender ist im Ausschuss von Creative Coalition und Rock the Vote. Er ist Mitglied im Forum des NRDC und des Pacific Council. Zudem ist er im Beratergremium der Harvard JFK School of Government.

Scott Z. Burns (Produzent)

Er studierte englische Literatur an der University of Minnesota, wo er für ein Stipendium der renommierten Rhodes-Stiftung nominiert wurde. Danach arbeitete er in der Werbebranche als Texter, Kreativdirektor und Regisseur. Burns gehörte zum kreativen Team der berühmten „Got Milk?“-Kampagne, das auch Kampagnen für die Major League Baseball, MTV und verschiedene Umweltgruppen konzipierte. Gemeinsam mit Arianna Huffington, Laurie David und Lawrence Bender gründete er The Detroit Project, für das er zudem die Werbekampagne entwickelte. Seine kreative Arbeit wurde mit Clio Awards gewürdigt sowie mit Teilnahmen an den Festivals von Cannes und New York.

1999 kam Burns zum Autorenteam der ABC-Serie „Wonderland“, die von Imagine Entertainment produziert wird und vom „Time Magazine“ zu den „Ten Best New Shows“ gezählt wurde. Zu seinen zahlreichen Drehbüchern gehört „The Informant“ von Section Eight, eine Adaption nach dem Roman von Kurt Eichenwald mit Steven Soderbergh als Regisseur und Matt Damon als Star. Er schrieb zudem „Read My Lips“ für Paramount und „Big If“ für Columbia Pictures, eine Adaption des Romans von Mark Costello mit Peter Saraf und Edward Saxon als Produzenten.

Vor kurzem gab er sein Regiedebüt mit „PU-239“ für HBO, Beacon Pictures und Section Eight. Scott verfasste dafür auch das Drehbuch nach einer Kurzgeschichte von Ken Kalfus.

Jeff Skoll (Ausführender Produzent)

Er gründete im Januar 2004 Participant Productions, wo er als Vorstand und Geschäftsführer tätig ist. Als ausführender Produzent betreute er „Good Night, and Good Luck“, „North Country“ und „Syriana“.

1996 war Skoll der erste Präsident und erste Vollzeitbeschäftigte von eBay und entwickelte einen Businessplan, der bis heute noch Gültigkeit hat. Wenige Monate bevor eBay 1998 an die Börse ging, gründete Skoll die eBay Foundation. Mit bevorzugten Aktienkäufen gelangte die gemeinnützige Stiftung zu Kapital – ein Finanzierungsmodell, das bald von anderen Institutionen übernommen wurde.

Mit der Skoll Foundation gründete Jeff 1999 seine eigene gemeinnützige Stiftung, die vielfältige Projekte im sozialen Bereich unterstützt.

Jeff ist unter anderem im Vorstand der eBay Foundation und der Community Foundation Silicon Valley sowie Mitglied im Beratergremium der Standford Graduate School of Business – wo Skoll einst seinen Abschluss machte. Ein zweites Diplom als Elektroingenieur bekam er an der University of Toronto.

Im April 2005 gründete er mit dem Geschäftsmann Kamran Elahian das Gandhi Project: Der Klassiker „Gandhi“ wurde dabei ins Arabische übersetzt und in ganz Palästina vorgeführt, um ein gelungenes Beispiel für friedlichen Widerstand zu geben. Bereits jetzt ist geplant, den Film in der gesamten arabischen Welt zu zeigen.

Ricky Strauss (Ausführender Produzent)

Er kam im März 2005 als Präsident zu Participant Productions und war verantwortlich für die ersten Produktionen der Firma: „Good Night, and Good Luck“, „Murderball“, „North Country“ und „Syriana“ waren an der Kinokasse erfolgreich und bekamen insgesamt 11 Oscar®-Nominierungen.

Ricky ist seit 17 Jahren in der Filmindustrie tätig und kann eine eindrucksvolle Karriere in Produktion und Marketing vorweisen. Für seine Film- und TV-Produktionsfirma Ricochet Entertainment war er unter anderem ausführender Produzent von „Super süss und super sexy“ mit Cameron Diaz. Neben seiner Arbeit als unabhängiger Produzent bei Ricochet war er Marketingberater für Sony Pictures Entertainment, wo er unter anderem die Kampagnen für „Manhattan Love Story“ mit Jennifer Lopez und „Mona Lisas Lächeln“ mit Julia Roberts betreute.

Vor der Gründung von Ricochet Entertainment arbeitete Ricky als senior production executive bei Sony. Von 1988 bis 1997 war er preisgekrönter Werbeleiter bei Columbia und TriStar Pictures.

Ricky ist im Vorstand von The Trevor Projekt, einer nationalen Beratungshotline für junge Homosexuelle. Er betreut zudem Regisseure in „Project:Involve“, einem nichtgewerblichen Programm von Film Independent, das unabhängige Filmemacher unterstützt.

Diane Weyermann (Ausführende Produzentin)

Als Executive Vice President Documentary Production bei Participant Productions ist sie verantwortlich für die Projektentwicklung der Dokumentarfilm-Abteilung und betreute „Eine unbequeme Wahrheit“ und „The World According to Sesame Street“. Vor ihrem Wechsel zu Participant im Oktober 2005 arbeitete Diane als Leiterin des Sundance Institute Documentary Film Program. In ihren vier Jahren in Sundance war sie zuständig für den Sundance Documentary Fund. Dieses Programm fördert weltweit Dokumentationen, die sich für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit einsetzen. Sie gründete zwei jährliche Workshops, bei denen es um Schnitt, Dramaturgie und Musik im Dokumentarfilm geht. Diane gehört zudem zum Auswahlteam des Sundance Film Festival, wo sie sich vor allem um internationale Dokumentationen kümmerte und für das Programm der Filmmaker Lodge verantwortlich war.

Vor Sundance war Diane sieben Jahre lang Leiterin des Open Society Institute New York’s Art and Culture Program. Im Rahmen ihres Engagements im Soros Foundation network, einem Kunst- und Kulturprogramm, an dem über 30 Länder beteiligt sind, gründetet sie 1996 den Soros Documentary Fund, aus dem später der Sundance Documentary Fund wurde. Seit Gründung dieses Fonds war Diane an der Produktion von über 300 Dokumentarfilmen beteiligt, darunter der Oscar®-Gewinner „Born Into Brothels“ sowie preisgekrönte Werke wie „Promises“, „Lost Boys of Sudan“, „Asphaltkinder in Bukarest“ oder „Long Night’s Journey into Day“.

Jeff Ivers (Ausführender Produzent)

Er kam 2004 zu Participant Productions und ist als Executive Vice President – Business Affairs und im Finanzvorstand tätig.

Nach acht Jahren im New Yorker Büro von Arthur Andersen & Co. wechselte Jeff Ivers 1982 zu MGM, für deren börsennotierte Tochtergesellschaft Home Entertainment Group er die Finanzen kontrollierte. Für MGM Home Video war er anschließend als Vice President Operations tätig und später für MGM/UA Telecommunications als Senior Vice President Finance and Administration für den weltweiten Video- und TV-Vertrieb zuständig.

1989 war er Mitgründer von Triton Pictures, einem preisgekrönten Verleih, der auf fremdsprachige Filme, Dokumentationen und den Arthouse-Bereich spezialisiert ist. Zum Programm gehören unter anderem „Der Mann der Friseuse“, „Eine kurze Geschichte der Zeit“, „Toto der Held“ und „Reise ins Herz der Finsternis“.

1994 wechselte Ivers zur Motion Picture Corporation of America (MPCA). Als Chief Financial Officer und später als Chief Operating Officer war er in den Jahren von 1994 bis 2000 unmittelbar an der Finanzierung und Produktion von über 40 Filmen beteiligt, darunter „Dumm und Dümmer“, „Die Kampfwurst – Beverly Hills Ninja“, „Einsam, zweisam, dreisam“, „Jäger der verlorenen Schädel“, „Gangland – Cops unter Beschuß“ und „Wenn Lucy springt“. Als Produzent war er für 15 MPCA-Filme verantwortlich und spielte 1996 eine entscheidende Rolle beim Verkauf von MPCA an Metromedia’s Orion Pictures. Er war Executive Vice President Motion Picture Finance and Distribution für Orion bis zum Verkauf von Orion an MGM im Jahr 1997. Bis zum Jahr 2001 war er leitender Geschäftsführer der wiederhergestellten MPCA.

Als Berater arbeitete er für Public Broadcasting Service, United Artists, LIVE Entertainment, Catch 23 Entertainment, Salem Partners und Lone Star Film Group. Ivers war unmittelbar an der Produktion oder dem Verleih von über 80 Kinofilmen beteiligt und fungierte bei über 20 Filmen als ausführender Produzent.

Lesley Chilcott (Koproduzentin)

Sie begann ihre Karriere bei MTV Networks und arbeitete für Shows wie Video Music Awards, Half-Hour Comedy Hour, MTV 10 sowie für verschiedene Specials. Sie gehörte zudem zum Entwicklungsteam der ersten MTV Movie Awards. Als Vice President of Production verließ sie MTV und gründete Tenth Planet Production. Anschließend produzierte sie Musikvideos und Werbefilme.

In den elf Jahren ihrer Tätigkeit als Werbefilm-Produzentin entstanden viele Hundert Spots, darunter von renommierten Regisseuren wie Brothers Strause, Big TV, Scott Burns, Kevin Donovan, Chris Hooper, Joe Public, Erich Joiner, Bob Kerstetter, Marc Klasfeld, Jim Manera, Bennett Miller, David Nelson, Hank Perlman, Joe Pytka, Brett Rattner, Matthew Rolston, Tom Routson, Baker Smith, Stacy Wall und Marty Weiss. Lesley arbeitet zudem als freie Produzentin für verschiedene Agenturen.

Lesley ist Mitglied von The Detroit Project, einer Organisation, die sich für benzinsparende Autos und Hybrid-Technologie einsetzt. Für Detroit Project drehte sie mehrere Aufklärungsspots über benzinfressende Geländelimousinen.


96 Min

Er galt lange Zeit als „der nächste Präsident der Vereinigten Staaten“. Nach seiner umstrittenen Wahlniederlage im Jahr 2000 machte Al Gore etwas völlig Unerwartetes: Der einstige Vize-Präsident ging mit einer multimedialen Präsentation auf Tour, um mit einer originellen Mischung aus Humor, Cartoons und überzeugenden wissenschaftlichen Fakten vor den dramatischen Folgen der globalen Erwärmung zu warnen. „Eine unbequeme Wahrheit“ dokumentiert den faszinierenden Vortrag von Al Gore, begleitet ihn bei seinen Reisen und gibt Einblicke in sein Privatleben. Beim Festival von Sundance bekam die Dokumentation von Davis Guggenheim („24“) dreifach stehende Ovationen, in Cannes begeisterte Kritiken. Zudem wurde „Eine unbequeme Wahrheit“ mit dem Humanitas-Preis ausgezeichnet.

Produktionsnotizen

Über den Film

Das Problem ist nicht unser mangelndes Wissen. Sondern unsere feste Überzeugung von Dingen, die falsch sind.“

Mark Twain

Die Menschheit sitzt auf einer Zeitbombe. Wenn die große Mehrheit der internationalen Wissenschaftler recht hat, bleiben uns nur noch zehn Jahre, um eine große Katastrophe abzuwenden, die das Klima unseres Planeten zerstören wird. Die Folge werden extreme Wetterveränderungen sein, Fluten, Dürren, Epidemien und tödliche Hitzewellen von ungekanntem Ausmaß – eine Katastrophe, die wir selbst verschulden.

Das klingt wie nach einem Rezept für schwermütigen Trübsinn und pessimistische Kassandra-Rufe? Warten Sie’s ab! Auf den Filmfestivals von Sundance und Cannes sorgte „Eine unbequeme Wahrheit“ für Furore. Regisseur Davis Guggenheim wirft darin einen leidenschaftlichen Blick auf einen Menschen, der mit großem Engagement über Mythen und Missverständnisse beim Thema globale Erwärmung aufklärt und Vorschläge zur Abhilfe macht. Dieser Mensch heißt Al Gore, war Vizepräsident der USA und hat sich nach dem Verlust der Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 ganz dem Umweltschutz verschrieben. In diesem faszinierenden Portrait von Gore und seiner „traveling global warming show“ erweist sich Gore als witzig, engagiert und analytisch präzise. Er präsentiert verblüffende Fakten und Zusammenhänge über den, wie er es nennt, „globalen Notfall“. Sein Publikum sind ganz normale Menschen – gerade sie haben einen Anspruch auf Informationen, bevor es zu spät ist.