So erkennt ihr ob jemand lügt
©

So erkennt ihr ob jemand lügt

Bild von Sebastian Lorenz
Veröffentlicht

Ganz klar, Lügner sind diejenigen, die ihre Geschichten nicht aufrechterhalten können und immer wieder abändern. Wenn man die Wahrheit sagt, kann man sich ja detailliert erinnern, also bleibt die Story auch gleich... Sich jedoch auf Ungereimtheiten als Indikator für Täuschung zu verlassen, ist äußerst trügerisch.

Die meisten ehrlichen Menschen erinnern sich bei mehrmaligem Wiederholen einer Geschichte jedes Mal an zusätzliche Details - sie ändern sie also, was durchaus als inkonsistent wahrgenommen werden kann. Die Wahrheit sagen sie dennoch. Warum das so ist? Eine Theorie besagt, dass wenn man denkt, man erinnert sich an ein vergangenes Ereignis, man sich tatsächlich an die letzte Erinnerung erinnert. Alles klar?

Sprachänderungen: Wer nicht die Wahrheit sagt, der spricht anders. Das merkt man vor allem dann, wenn man weiß, wie jemand normalerweise redet. Anhand von Fragen, deren Antwort klar ist und die man selber definitiv kennt, - z.B. "Wie heißt du mit vollem Namen?" - kann man Sprechtempo und Stimmhöhe bei wahrheitsgemäßen Antworten festlegen. Sobald man das weiß, kann man anfangen weitere Fragen zu stellen. Wenn sich die Stimme und das Tempo merklich ändern, ist es wahrscheinlich, dass gelogen wird. Auch wenn dem Gegenüber das Sprechen zusehends schwerer fällt, könnte das ein Zeichen für die Unwahrheit sein, denn vermehrter Stress lässt den Mund trocken werden.

Blickkontakt: Wenn jemand lügt, dann unterbricht er immer mal wieder den Augenkontakt - so die gängige Meinung. Schließlich verraten die Augen ja eine ganze Menge über das, was in einem vorgeht und außerdem schämt man sich vielleicht für die Lüge und muss deswegen ab und an den Blick abwenden. Aber der Lügner könnte den Blickkontakt auch aufrechterhalten, um zu manipulieren. Wenn die Leute die Wahrheit sagen, werden sie normalerweise gelegentlich ihre Augen verdrehen und von Zeit zu Zeit sogar wegsehen. Ein geübter Lügner wird versuchen, das zu vermeiden, um der gängigen Annahme zum Wahrheitsagen zu entsprechen und/oder das Gegenüber bewusst einzuschüchtern und zu kontrollieren.

Bewegungen: Wenn jemand eine zufällige körperliche Handlung ausführt, die unnötig erscheint - seine Brille übermäßig putzt, an den Schnürsenkeln herumzippelt oder über den (sauberen) Tisch vor sich wischt -, könnte diese Person gerade lügen. Schuldgefühl und innere Anspannung machen sie unruhig. Solche Zeichen können vor allem dann auftreten, wenn jemand belogen wird, den diese Person gerne hat. Wenn also z.B. ein Verkehrspolizist angeflunkert wird, dann kommt es nicht unbedingt zu besonders auffälligen Bewegungen. Wenn aber der Partner getäuscht wird, dann ist es für einen Lügner schwerer, ruhig zu bleiben.

Distanz: Menschen, die im Begriff sind die Unwahrheit zu sagen, versuchen Distanz zu sich bzw. ihrer Lüge aufzubauen. Man selber sieht sich gerne in einer ehrlichen Position und nicht als jemanden, der täuscht und betrügt. Um das Selbstbild aufrechtzuerhalten, entfernt man sich sprachlich von demjenigen, der gerade lügt. Statt „ich“ wird in der dritten Person geredet oder es werden ganze Sätze vorzeitig beendet, sobald es um einen selber geht. Bemerkt man also, dass jemand auffällig unpersönlich über sich redet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man eben einen Lügner entlarvt hat.

Im Horrorstreifen It Comes At Night können diese Tipps zum Thema Lügen sogar Leben retten. Der Film ist seit dem 25. Mai 2018 auf Blu-ray und DVD im Handel erhältlich.

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert93%
Mit Material vonS&L Medianetworx, Universum Film