Der Tiger Und Der Schnee Filmtipp

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NOTIZ

Mit seinem achten Film als Regisseur hat Oscar-Gewinner Roberto Benigni einen lebendigen und tragikomischen Film über die Kraft der Liebe in Zeiten des Irak-Kriegs 2003 gedreht. Die Hauptrolle des liebenswerten Lyrikers und Literatur-Dozenten Attilio de Giovanni spielt Benigni höchstpersönlich. Und ebenfalls mit dabei, wie in all seinen bisherigen Filmen: Nicoletta Braschi als die Frau, in die sich Attilio unsterblich verliebt hat. Für die Rolle des irakischen Dichters Fuad konnten Benigni und Braschi, die den Film mit ihrer Firma Melampo Cinematografica auch produzierten, Jean Reno gewinnen. Als Gaststar und musikalischem Wegbegleiter der Geschichte begegnen wir Tom Waits, der mit mehreren Variationen seines Songs „You Can Never Hold Back Spring“ das Leitmotiv des Films liefert.

Mit der unbändigen Energie des mitfühlenden Komödianten, der aus der Tradition der Commedia dell’Arte kommt, hat der Regisseur es vermieden einen grimmigen und streng-politischen Thesenfilm zu machen. Er vertraute stattdessen auf die Kraft der Liebe und der Phantasie – die gleichbedeutend für unbeugbaren Lebensmut sind.

Die Dreharbeiten für Der Tiger und der Schnee dauerten 18 Wochen. Die Innenszenen wurden in den Studios von Cinecittà Umbria in Papigno gedreht, die Teile, die in Rom spielen entstanden an Originalschauplätzen in der italienischen Hauptstadt. Die irakischen Szenen wurden in Tunesien nachgestellt.

SYNOPSIS

Attilio ist Schriftsteller und Dozent für Dichtkunst und Poetik an der internationalen Universität von Rom. Wir befinden uns im März 2003: die Waffen schweigen noch, und doch liegt die Atmosphäre des Krieges schon in der Luft. Attilio scheint vollkommen in seiner eigenen Welt zu leben. Mit der Veröffentlichung seines neuesten Gedichtbandes „Der Tiger und der Schnee“ konnte er sogar einen kleinen Erfolg feiern.

Aktuelle Ereignisse berühren Attilio kaum. Des Nachts träumt er von einer Frau, die er begehrt und heiraten will. Ihr Name ist Vittoria, aber ach, im wirklichen Leben will sie nichts mit ihm zu tun haben. Tatsächlich fühlt sie sich eher belästigt durch diesen unheilbaren Romantiker, der nicht ablassen will, ihr seine unsterbliche Liebe zu Füßen zu legen.

Attilio folgt ihr auf Schritt und Tritt, verspricht ihr den Himmel auf Erden - ewiges Glück inbegriffen. Doch je mehr er ihr seine Aufmerksamkeit zeigt, desto stärker ist Vittoria auf Abstand bedacht. Sie schreibt gerade an einer Biographie über den bedeutenden irakischen Dichter Fuad, der lange Jahre in Paris gelebt hat und sich nun auf die Rückkehr in seine Heimatstadt Bagdad vorbereitet. Wenn ein Krieg ausbricht, will er unter seinen Landsleuten sein. Vittoria und Attilio treffen ihn kurz in Rom.

Eines Tages erhält Attilio einen Anruf von Fuad, der inzwischen nach Bagdad zurückgekehrt ist. Dieser eröffnet ihm eine furchtbare Nachricht: Vittoria, die ihn für die Arbeit an ihrem Buch nach Bagdad begleitet hatte, wurde bei einem Bombenanschlag schwer verletzt, ihr Gesundheitszustand ist sehr ernst.

Attilio zögert keine Sekunde. Er setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um noch am selben Tag in den Irak zu kommen, indem er sich bei einer Delegation des Roten Kreuzes einschmuggelt.

Durch eine Mischung aus Glück und Starrsinn, inspiriert von seiner leidenschaftlichen Liebe zu Vittoria, kann er Kontakt mit dem irakischen Dichter aufnehmen und findet das Krankenhaus, in das man Vittoria gebracht hatte.

Bewusstlos, mehr tot als lebendig, liegt die Frau seiner Träume in einer dunklen Ecke des Hospitals. Es fehlt an Medikamenten und Versorgung jeglicher Art. Die Lage ist verzweifelt.

Um wenigstens eine geringe Überlebenschance zu haben, braucht Vittoria ein Medikament, das den lebensbedrohlichen Druckanstieg des Ödems in ihrem Kopf verringert. Da dies Mittel nicht verfügbar ist, macht sich Attilio auf die Suche – findet aber nur verlassene Apotheken und Ruinen. Doch der rettungslos optimistische Mensch weigert sich, die Hoffnung aufzugeben: Wenn das Medikament nicht aufgetrieben werden kann, dann muss es eben hergestellt werden. Es gelingt ihm mit Fuads Hilfe, einen alten Heilpraktiker ausfindig zu machen, der ihnen helfen kann.

Zurück zum Krankenhaus: Nach vielen Irrwegen, knapp vorbei an einstürzenden Mauern sowie explodierenden Granaten und permanent konfrontiert mit den Schrecken des Krieges, Straßenkontrollen und Plünderern, gelingt es Attilio schließlich, Vittoria außer Lebensgefahr zu bringen. Er bringt sie in einer kleinen Kammer hinter einer Treppe des Hospitals unter. Dank seines Enthusiasmus hat sie die notwendige Medizin bekommen, außerdem ein Sauerstoffgerät und einen Tropf für intravenöse Ernährung.

Wenn er nicht gerade auf der Suche nach Verpflegung oder medizinischen Hilfsmitteln ist, verbringt er jede Minute damit, sich auf das Liebevollste um seine Angebetete zu kümmern, die allerdings von allem, was er für sie tut, nichts weiß, da sie noch nicht wieder das Bewusstsein erlangt hat.

Attilios ständiger Begleiter in seinem Unglück ist der irakische Dichter, dem bewusst wird, dass für seinen Freund und Kollegen ein einzelnes Menschenleben genauso wichtig ist wie das Leben einer ganzen Nation. Als Vittoria zuletzt die Augen wieder öffnet, ist Attilio allerdings nicht mehr bei ihr. US-Soldaten haben ihn als vermeintlichen Kriegsgegner verhaftet.

Wieder genesen, kehrt Vittoria nach Italien zurück, während Attilio es nur auf Umwegen gelingt zurückzukehren. Aber schließlich schafft auch er es, mehr oder minder unbeschadet nach Hause zu kommen.

Dort trifft er Vittoria wieder, die immer noch keine Ahnung davon hat, dass ihr hartnäckiger Verehrer ihr das Leben gerettet hat.

Und wenn auch nur eines auf dieser Welt sicher ist: Attilio wird es ihr niemals verraten.

ROBERTO BENIGNI ÜBER SEINEN FILM

Der Tiger und der Schnee ist ein Film, der einfach aus mir heraus musste.

Ob ein Ansinnen dahinter steckte? Nein. Nur eine bestimmte Idee von der Liebe. Die Hauptfiguren sind getrieben von Liebe, der größten, subversivsten und revolutionärsten Kraft, die es in der Welt gibt. Und so ist Der Tiger und der Schnee das Ergebnis meines Verlangens, einen Film zu drehen, der so rein ist wie der Schnee, und so gewaltig wild wie der Tiger.

Es geht um die Liebe eines Mannes, der sterben würde, ja tatsächlich sterben würde, für seine Angebetete. Und es geht um die Liebe einer Frau, die aber nichts, wirklich überhaupt nichts, mit diesem Mann zu tun haben will, der so unsagbar skurril ist, so sensibel und exzentrisch, dass er Tage damit verbringt, nach dem einen Wort zu suchen, das, wenn es sein Herz höher schlagen lässt, auch verspricht, die Herzen aller, die es hören, höher schlagen zu lassen.

Nur das Herz der einen Frau, jener, in die er unsterblich verliebt ist, bleibt unbewegt.

Trotzdem folgt er ihr, spricht mit ihr, würde gern jeden Tag an ihrer Seite verbringen und jede Nacht mit ihr schlafen. Denn Liebe ist seine Art, Verlangen nach Leben auszudrücken. Denn es ist ja dieses Verlangen, das ihn überhaupt Gedichte schreiben lässt.

Auf den Spuren dieser Frau, von der er jede Nacht träumt, findet er sich plötzlich inmitten des absurdesten, schrecklichsten Konflikts unserer Zeit wieder: des Irak-Krieges, der im März 2003 begonnen hatte.

Die Liebe dieses Dichters namens Attilio spielt sich jenseits jeglicher Vernunft ab. Sie bringt ihn dazu, seinen eigenen, persönlichen Krieg inmitten der Paradoxien von Komik und Tragik zu führen, zwischen Minenfeldern und Kamelen, die keinen Befehlen gehorchen, zwischen Plünderungen, Bombenangriffen und Straßenblockaden – und wozu, um seine schwer verletzte Angebetete wieder ins Leben zurück zu bringen. Diese Liebe stärkt Attilio in der Überzeugung, dass der Tod einer einzelnen Person gleichbedeutend ist mit dem der ganzen Welt.

Doch hat Attilios Liebe nichts Süßes oder Zuckriges, sie gleicht eher einem Tiger, der wild zum Sprung ansetzt, um seine Beute zu packen. Sie überwindet das Undenkbare, weil sie ohne Furcht ist. Denn wer Angst vor der Liebe hat, der fürchtet sich auch vor dem Leben, und wer das Leben fürchtet, der ist so gut wie tot.

In dieser Überzeugung will der Poet seinen Glauben mitteilen, dass alle Menschen Liebe in sich tragen. Das ist der Sinn jeder Poesie: aufzudecken, zu offenbaren, was im Innern verborgen liegt.

Die gesamte Geschichte ist auf die Protagonisten und deren Gefühle konzentriert. Der Rest ist lediglich Eingebung, da es unmöglich erscheint, der Absurdität bestimmter Ereignisse zur Gänze Rechnung zu tragen. Dies zu versuchen hieße bereits, sie zu trivialisieren.

Wir haben versucht, die Geschichte so direkt und gradlinig wie nur irgend möglich zu erzählen und hoffen, Sie damit zu überraschen und zu verstören – aber vor allem zu amüsieren und zu bewegen. Bis wir schließlich einen Höhepunkt erreichen, der weniger einen unversehenen Abschluss bedeutet als vielmehr einen Schock, der gleichwohl unsere Erwartungen befriedigt.

Auch haben wir uns gewisse Freiheiten mit der Realität herausgenommen, denn ist es nicht so, wie der Dichter sagt, dass man die Wahrheit mit plausiblen Lügen erzählen muss.

Die Hoffnung mag vermessen erscheinen, dass dieser Film sie überrascht, verstört, amüsiert und bewegt. Aber wenn wenigstens etwas davon eintreten würde, dann wäre ich sehr glücklich, und es wäre eigentlich auch schon ganz beachtlich für einen Film.

ÜBER DIE PRODUKTION

Der Tiger und der Schnee ist eine vollständig unabhängige Produktion von Melampo Cinematografica. Melampo Cinematografica ist auch Inhaber der Weltrechte.

Der Film beruht auf einem Originaldrehbuch, das sich aus einer Reihe von Unterhaltungen zwischen Roberto Benigni und Vincenzo Cerami entwickelt hat. Die Produzentin des Films ist Nicoletta Braschi.

Der Tiger und der Schnee entstand zum Teil in den Studios von PapiGno. Die Hallen, die für die Dreharbeiten von Das leben ist schön (1997) erstmals genutzt wurden, befinden sich in einer ehemaligen Industrieanlage, die in den Jahren 2000 und 2001 eine aufwendige Renovierung erlebte und seitdem als hochmoderner Studiokomplex fungiert. Die erste Produktion in Papigno, so wie es in seiner heutigen Form existiert, war 2002 Roberto Benignis Pinocchio. Seit Januar 2005 hat Melampo Cinematografica die Geschäftsführung der Ateliers sowie die Mehrheit ihrer Anteile an die Cinecittà Studios verkauft. Cinecittà Umbria, wie die Ateliers seither heißen, ist ein weitläufiges und hervorragend ausgestattetes Ensemble aus Ateliers, Werkstätten, Lager- und Büroräumen, sowie unterschiedlichen gastronomischen Einrichtungen. Die beiden großen Hallen haben jeweils die Maße 80 x 28 x 12 Meter (L, B, H), in der dritten Halle ist ein großes Wasserbassin und ein großflächiger Blue Screen vorhanden. Alle drei Hallen sind für Green Screen Aufnahmen geeignet.

Die Dreharbeiten für den Film in Papigno dauerten vier Wochen, danach zog das Team für fünf Wochen nach Rom und schließlich weitere sieben Wochen nach Tunesien, wo in der Umgebung von Tunis, Touzeur, Gafza und Nefta die Irak-Szenen entstanden.

MELAMPO CINEMATOGRAFICA

Nach Nicoletta Braschis Begegnung mit den Produzenten-Filmemachern Sara Driver und Jim Jarmusch während der Produktion von Down By Law, wuchs in ihr der Entschluss, gemeinsam mit Roberto Benigni ihre eigene Produktionsfirma Melampo Cinematografica in Italien aufzuziehen. Für Nicoletta Braschi bedeutete das, sich einen Rahmen zu schaffen, in dem sie und Roberto Benigni in Unabhängigkeit und Freiheit die eigenen künstlerischen Entscheidungen treffen können.

1991 gründeten Braschi und Benigni Melampo Cinematografica als unabhängige Produktionsfirma. Geschäftsführer ist seitdem Gianluigi Braschi. Seit 1994 ist Elda Ferri Teilhaber des Unternehmens und Partner bei allen Geschäftsaktivitäten seither.

Kinoproduktionen

2006 LA TIGRE E LA NEVE (DER TIGER UND DER SCHNEE)

Regie: Roberto Benigni

2002 PINOCCHIO (PINOCCHIO)

Regie: Roberto Benigni

1999 ASTERIX ET OBELIX CONTRE CÉSAR (ASTERIX UND OBELIX GEGEN

CÄSAR)

Regie: Claude Zidi

1997 LA VITA È BELLA (DAS LEBEN IST SCHÖN)

Regie: Roberto Benigni

1994 IL MOSTRO (DAS MONSTER)

Regie: Roberto Benigni

Theaterproduktionen

1995/96 Tutto Benigni 95/96 (Eine Benigni-Revue)

Fernsehproduktionen

2004 Dante: Inferno e paradiso – Roberto Benigni liest Dantes

Göttliche Komödie (RAI Uno)

2001 Dante: Inferno e paradiso – Roberto Benigni liest Dantes

Göttliche Komödie (Tele +)

B E S E T Z U N G & S T A B

ROBERTO BENIGNI (Darsteller, Drehbuchautor, Regisseur)

Roberto Benigni ist Attilio de Giovanni, romantischer Dichter und Universitätsdozent.

Er gehört zu den erfolgreichsten Komödianten, Regisseuren und Entertainern der internationalen Film- und Theaterszene.

Roberto Benigni wurde 1952 in dem toskanischen Dorf Castiglion bei Arezzo als Sohn eines Eisenbahners in ärmlichen Verhältnissen geboren. Der Vater arbeitete in Norditalien und war nur selten bei der Familie, so dass der Junge mit seiner Mutter und drei Schwestern überwiegend im Kreis von Frauen aufwuchs.

1972 zog er nach Rom und gründete mit Freunden eine alternative Theatertruppe. Seit 1976 arbeitet er fast ausschließlich für das Kino, zuerst als Drehbuchautor und Schauspieler, seit 1983 auch als Regisseur: sein Debüt in dieser Funktion gab er mit Tu mi turbi, bei dem auch bereits Nicoletta Braschi als Partnerin dabei ist.

Obwohl streng katholisch erzogen, attackiert er bis heute – mit Vorliebe komisch – die Moral der katholischen Kirche, woraufhin ihm gar der Vatikan schon den Prozess machte, weil er sich beim Song-Festival von San Remo zu blasphemischen Äußerungen über päpstlichen Sex hat hinreißen lassen.

Der internationale Durchbruch kam für Benigni 1985 mit Regisseur Jim Jarmusch, der ihn als italienischen Kleinkriminellen neben Tom Waits und John Lurie in der lakonischen Komödie Down By Law besetzte. Mit Jarmusch drehte er auch Night On Earth, worin er einen römischen Taxifahrer gibt, der einen Priester mit einer detailreichen Sexualbeichte in den Herzinfarkt treibt, sowie den Kurzfilm Strange To Meet You, der Teil des Episodenfilms Coffee And Cigarettes wurde.

1989 spielte Benigni die Hauptrolle eines unschuldigen Schelmen in Fellinis letztem Film Die Stimme des Mondes – eine Liebeserklärung an die letzten Individualisten in einer monokulturellen Moderne.

Zu den weiteren Filmen, die Roberto Benigni bis Mitte der neunziger Jahre als Regisseur drehte, gehören: Ein himmlischer Teufel (1988), Johnny Zahnstocher (1991) und Das Monster (1994). Bei allen Produktionen hat er auch das Drehbuch geschrieben und gemeinsam mit seiner Frau Nicoletta Braschi die Hauptrollen gespielt. Alle Filme wurden zu absoluten Smash-Hits in Italien.

1998 gelang Benigni mit Das Leben ist schön der wichtigste Film seiner bisherigen Karriere: Die bewegende Geschichte eines Jungen und seines Vaters im KZ gewann unzählige internationale Auszeichnungen, und als Höhepunkt bekommt er dafür 1999 auch noch zwei Academy Awards, als Bester Darsteller und für den Besten ausländischen Film. Einen weiteren OSCAR erhielt Nicola Piovani für seine Filmmusik zu Das Leben ist schön. In seiner Euphorie kletterte Benigni während der Zeremonie über die Stuhlreihen des Kodak Theater, und überschüttete das Oscar-Publikum mit einem begeisterten Dankes-Wortschwall.

Danach drehte Benigni noch Pinocchio, für den er ebenfalls das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle spielte. Außerdem kümmerte er sich um die Belange seiner Produktionsfirma Melampo Cinematografica und den Ausbau der Studios von Papigno in Umbrien.

Kinoarbeiten

2006 LA TIGRE E LA NEVE (DER TIGER UND DER SCHNEE)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

2004 COFFEE AND CIGARETTES (COFFEE AND CIGARETTES)

Regie: Jim Jarmusch

2002 PINOCCHIO (PINOCCHIO)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1999 ASTERIX ET OBELIX CONTRE CÉSAR (ASTERIX UND OBELIX GEGEN CÄSAR)

Regie: Claude Zidi

1997 LA VITA È BELLA (DAS LEBEN IST SCHÖN)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1994 IL MOSTRO (DAS MONSTER)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1993 THE SON OF PINK PANTHER

Regie: Blake Edwards

1992 NIGHT ON EARTH (NIGHT ON EARTH)

Regie: Jim Jarmusch

1991 JOHNNY STECCHINO (JOHNNY ZAHNSTOCHER)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1990 LA VOCE DELLA LUNA (DIE STIMME DES MONDES)

Regie: Federico Fellini

1988 IL PICCOLO DIAVOLO (EIN HIMMLISCHER TEUFEL)

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1986 DOWN BY LAW (DOWN BY LAW)

Regie: Jim Jarmusch

1984 NON CI RESTA CHE PIANGERE

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1983 TU MI TURBI

Regie: Roberto Benigni (auch Drehbuch und Hauptdarsteller)

1981 IL MINESTRONE

Regie: Sergio Citti

1980 IL PAP’OCCHIO

Regie: Renzo Arbore

1979 LETTI SELVAGGI

Regie: Luigi Zampa

1979 CHIEDO ASILO

Regie: Marco Ferreri

1979 CLAIR DE FEMME (DIE LIEBE EINER FRAU)

Regie: Constantin Costa-Gavras

1979 LA LUNA (LA LUNA)

Regie: Bernardo Bertolucci

1977 BERLINGUER TI VOGLIO BENE

Regie: Giuseppe Bertolucci

Theaterarbeiten (Auswahl)

1995/96 Tutto Benigni 95/96 (Eine Benigni-Revue)

Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent: Roberto Benigni

1990 Peter e il lupo (nach Sergej Prokofiev)

Erzähler: Roberto Benigni, Dirigent: Claudio Abbado

1989 Tutto Benigni 89 (Eine Benigni-Revue)

Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent: Roberto Benigni

1983 Tutto Benigni 83 (Eine Benigni-Revue)

Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent: Roberto Benigni

1980/81 Tutto Benigni 80/81 (Eine Benigni-Revue)

Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent: Roberto Benigni

1975 Il mito di Gaspare fu Guglia (nach Roberto Benigni)

Regie: Giuseppe Bertolucci, Hauptdarsteller: Roberto Benigni

1974 La festa (nach Lucia Poli)

Regie: Lucia Poli, Hauptdarsteller: Roberto Benigni

Auszeichnungen (Auswahl)

2003 Ehrendoktorwürde der Psychologischen Fakultät der Universität Vita San Raffaele

2002 Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Ben Gurion Universität,

Beerscheba

1999 Academy Award: Bestes Drehbuch (LA VITA E BELLA)

1999 Academy Award: Bester fremdsprachiger Film (LA VITA E BELLA)

1999 Screen Actor’s Guild: Bester Schauspieler (LA VITA E BELLA)

1999 BAFTA: Bester Schauspieler (LA VITA E BELLA)

1998 Prix Spécial du Jury du Festival de Cannes (LA VITA E BELLA)

1998 David di Donatello: Bester Schauspieler (LA VITA E BELLA)

1998 David di Donatello: Bestes Drehbuch (LA VITA E BELLA)

1998 Nastro d’argento: Bestes Drehbuch (LA VITA E BELLA)

1998 Nastro d’argento: Bester Schauspieler (LA VITA E BELLA)

1991 David di Donatello: Bester Schauspieler (JOHNNY STECCHINO)

1988 David di Donatello: Bester Schauspieler (IL PICCOLO DIAVOLO)

NICOLETTA BRASCHI (Darstellerin, Produzentin)

Nicoletta Braschi ist Vittoria, eine engagierte Intellektuelle, Autorin und Essayistin.

Nicoletta Braschi wurde 1960 in Cesena geboren und besuchte dort das Lyzeum. 1980 zog sie nach Rom und besuchte Schauspielkurse an der Accademia d’Arte Drammatica Silvio D’Amico. Ihre erste Kinorolle spielte sie 1983 in Roberto Benignis Regiedebüt Tu mi turbi. Viele weitere gemeinsame Projekte mit Benigni folgten, u.a. spielten sie gemeinsam in Down By Law, Ein himmlischer Teufel und Mistery Train. Seit Mitte der neunziger Jahre sind Roberto Benigni und Nicoletta Braschi verheiratet. Seit 2002 fungiert sie auch als Produzentin der Filme ihres Mannes.

Kinoarbeiten

2006 LA TIGRE E LA NEVE (DER TIGER UND DER SCHNEE)

Regie: Roberto Benigni

2003 MI PIACE LAVORARE – MOBBING

Regie: Francesca Comencini

2002 PINOCCHIO (PINOCCHIO)

Regie: Roberto Benigni

1997 LA VITA E BELLA (DAS LEBEN IST SCHÖN)

Regie: Roberto Benigni

1997 OVOSODO

Regie: Paolo Virzi

1995 PASOLINI: UN DELITTO ITALIANO

Regie: Marco Tullio Giordana

1995 SOSTIENE PEREIRA (ERKLÄRT PEREIRA)

Regie: Roberto Faenza

1994 IL MOSTRO (DAS MONSTER)

Regie: Roberto Benigni

1991 JOHNNY STECCHINO (JOHNNY ZAHNSTOCHER)

Regie: Roberto Benigni

1989 MISTERY TRAIN (MISTERY TRAIN)

Regie: Jim Jarmusch

1988 IL PICCOLO DIAVOLO (EIN HIMMLISCHER TEUFEL)

Regie: Roberto Benigni

1987 COMO SONO BUONI

Regie: Marco Ferreri

1986 DOWN BY LAW (DOWN BY LAW)

Regie: Jim Jarmusch

1985 SEGRETI, SEGRETI

Regie: Giuseppe Bertolucci

1983 TU MI TURBI

Regie: Roberto Benigni

Theaterarbeiten

2004 A Midsummer Night’s Dream (nach William Shakespeare)

Regie: Claudio Abbado

1983 The Dream (nach August Strindberg)

Regie: Luca Ronconi

1982 Bosco Shakespeariano

Regie: Aldo Trionfo, Lorenzo Salveti

1981 Novelle esemplari (nach Miguel de Cervantes Saavedra)

Regie: Lorenzo Salveti

1980 Tutti macello (nach Boris Vian)

Regie: Salvatore Cardone

Auszeichnungen

2004 Beste Schauspielerin beim Festival Internacional de Cine de Mar de la Plata

Für ihre Rolle in MI PIACE LAVORARE – MOBBING

1998 David di Donatello: Beste Schauspielerin (OVOSODO)

1998 Premio Flaiano (OVOSODO)

JEAN RENO (in der Rolle des Fuad)

Jean Reno ist Fuad, der angesehenste Poet des Irak, der nach mehrjährigem Exil in Paris zu Beginn des Krieges in sein Heimatland zurückkehrt.

Jean Reno wurde 1948 als Sohn andalusischer Eltern in Casablanca geboren. Nach seinem Militärdienst – er war in Deutschland stationiert – ließ er sich in Paris nieder und finanzierte sein Schauspielstudium mit Gelegenheitsjobs. 1970 wurde er an der renommierten Pariser Schauspielschule René Simon angenommen und tourte später mit der Theatertruppe von Didier Flamand durch Frankreich.

Jean Reno ist ein Ausnahmeschauspieler unter Europas Filmstars. Das Publikum liebt ihn als Action-Held, doch Reno überzeugt auch als markanter Darsteller in Charakterrollen. Für seine Erfolge hat ihn Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion gekürt - die höchste nationale Auszeichnung. Und wann immer Hollywood einen „coolen Franzosen“ braucht, ist der Charakterkopf zur Stelle.

Sein Kinodebüt gab er 1978 in L’hypothèse du tableau volé. Ein Jahr später spielte er unter der Regie von Costa-Gavras in Die Liebe einer Frau. Es folgten ein Dutzend mehr oder minder großer Rollen, bis ihn 1988 Luc Bessons Im Rausch der Tiefe in die erste Riege der europäischen Schauspielzunft katapultierte. Das Team Besson/Reno wurde schnell zum Markenzeichen. Mit Léon – Der Profischufen sie einen Klassiker des intelligenten Action-Thrillers.

1993 spielte er den Ritter Godefroy in Die Besucher: Der Film avancierte in Frankreich zum spektakulären Kassenschlager. Fünf Jahre später folgte die ebenfalls riesig erfolgreiche Fortsetzung Die Zeitritter. Sein Hollywooddebüt gab Reno an der Seite von Meg Ryan in der romantischen Komödie French Kiss. Danach spielte er mit Tom Cruise im ersten Teil der Spionage-Reihe Mission: Impossible. Drei Jahre später sah man ihn im Action-Thriller Ronin sowie in Godzilla von Roland Emmerich.

In den vergangenen Jahren hat sich Jean Reno wieder verstärkt dem europäischen Kino zugewandt. Die Regisseure, mit denen er zusammenarbeitete waren Danièle Thompson (Jet lag – Oder: Wo die Liebe Hinfällt), Francis Veber (Ruby und Quentin), Mathieu Kassovitz (Die Purpurnen Flüsse) und Chris Nahon (Das Imperium der Wölfe).

Im vergangenen Jahr spielte Reno außer in Der Tiger und der Schnee auch eine Hauptrolle im neuen Film von Ron Howard: Der Da Vinci Code – zwei sehr unterschiedliche Projekte, die die ganze Spannbreite von Jean Renos Kunst offenbaren.

Kinoarbeiten (Auswahl):

2006 LA TIGRE E LA NEVE (DER TIGER UND DER SCHNEE)

Regie: Roberto Benigni

2006 THE DA VINCI CODE (DER DA VINCI CODE)

Regie: Ron Howard

2006 THE PINK PANTHER (DER ROSAROTE PANTHER)

Regie: Shawn Levy

2005 L’EMPIRE DES LOUPS (DAS IMPERIUM DER WÖLFE)

Regie: Chris Nahon

2005 HOTEL RWANDA (HOTEL RUANDA)

Regie: Terry George

2004 L’ENQUÈTE CORSE

Regie: Alain Berberian

2004 LES RIVIÈRES POURPRES 2 (DIE PURPURNEN FLÜSSE 2)

Regie: Olivier Dahan

2003 TAIS-TOI (RUBY UND QUENTIN)

Regie: Francis Veber

2002 ROLLERBALL (ROLLERBALL)

Regie: John Mc Tiernan

2002 DÉCALAGE HORAIRE (JET LAG – ODER: WO DIE LIEBE HINFÄLLT)

Regie: Danièle Thompson

2001 WASABI

Regie: Gérard Krawczyk

2000 LES RIVIÈRES POURPRES (DIE PURPURNEN FLÜSSE)

Regie: Matthieu Kassovitz

1997 RONIN (RONIN)

Regie: John Frankenheimer

1995 LE JAGUAR (JAGUAR)

Regie: Francis Veber

1994 FRENCH KISS (FRENCH KISS)

Regie: Lawrence Kasdan

1994 LEON (LEON – DER PROFI)

Regie: Luc Besson

1993 LES VISITEURS (DIE BESUCHER)

Regie: Jean-Marie Poiré

1990 L’OPÉRATION CORNED BEEF (L’OPÉRATION CORNED BEEF)

Regie: Jean-Marie Poiré

1989 NIKITA (NIKITA)

Regie: Luc Besson

1987 LE GRAND BLEU (IM RAUSCH DER TIEFE)

Regie: Luc Besson

1986 I LOVE YOU (I LOVE YOU)

Regie: Marco Ferreri

1985 SUBWAY (SUBWAY)

Regie: Luc Besson

1984 NOTRE HISTOIRE

Regie: Bertrand Blier

1982 LE DERNIER COMBAT (DER LETZTE KAMPF)

Regie: Luc Besson

1981 LA PASSANTE DE SANS-SOUCI (DIE SPAZIERGÄNGERIN VON SANS-SOUCI)

Regie: Jacques Rouffio

1979 CLAIR DE FEMME (DIE LIEBE EINER FRAU)

Regie: Constantin Costa-Gavras

1978 L’HYPOTHÈSE DU TABLEAU VOLÉ

Regie: Raul Ruiz

TOM WAITS (als er selbst)

Tom Waits wurde 1949 in Pomona, California, geboren. Seine Karriere begann vor mittlerweile vier Jahrzehnten und in dieser Zeit hat er als Musiker und Schauspieler nahezu jede Form kreativer Herausforderung angenommen und im Musikgeschäft, am Theater, beim Film, in Live Performances und in der Literatur große Erfolge feiern können. Seine Musik bewegt sich zwischen Country und Blues, mit Anleihen bei Walzer, Gospel, Polka und sogar Marschmusik. Waits hat über zwanzig Alben eingespielt, in ca. 50 Filmen ist seine Musik zu hören und als Darsteller hat er in mehr als 20 Filmen mitgespielt.

Für Der Tiger und der Schnee hat Tom Waits gemeinsam mit Kathleen Brennan das Stück You Can Never Hold Back Spring komponiert. Der Song ist mehrfach und in jeweils unterschiedlichen Arrangements im Film zu hören.

You Can Never Hold Back Spring

(Waits/Brennan)

You can never hold back spring

You can be sure that I will never

Stop believing

The blushing rose will climb

Spring ahead or fall behind

Winter dreams the same dream

Every time

You can never hold back spring

Even though you’ve lost your way

The world keeps dreaming of spring

So close your eyes

Open you heart

To one who’s dreaming of you

You can never hold back spring

Baby

Remember everything that spring

Can bring

Kinoarbeiten als Darsteller und Musiker (Auswahl)

2006 LA TIGRE E LA NEVE (DER TIGER UND DER SCHNEE)

Regie: Roberto Benigni

2003 COFFEE AND CIGARETTES

Regie: Jim Jarmusch

1992 BRAM STOKER’S DRACULA (BRAM STOKERS DRACULA)

Regie: Francis Ford Coppola

1986 DOWN BY LAW (DOWN BY LAW)

Regie: Jim Jarmusch

Kinoarbeiten als Komponist des Soundtracks (Auswahl)

2006 ROBOTS

Regie: Chris Wedge, Carlos Saldanha

2006 ENRON: THE SMARTEST GUY IN THE ROOM

Regie: Alex Gibney

2004 SHREK 2 (SHREK 2)

Regie: Andrew Adamson, Kell Asbury, Conrad Vernon

2000 POLLOCK (POLLOCK)

Regie: Ed Harris

1999 FIGHT CLUB (FIGHT CLUB)

Regie: David Fincher

1995 SMOKE (SMOKE)

Regie: Wayne Wang

1989 EN UNA NOTTE DI CHIARO DI LUNA (DIESE VITALE WUT)

Regie: Lina Wertmüller

1982 ONE FROM THE HEART (EINER MIT HERZ)

Regie: Francis Ford Coppola

Kinoarbeiten als Darsteller (Auswahl)

1993 SHORT CUTS (SHORT CUTS)

Regie: Robert Altman

1991 FISHER KING (KÖNIG DER FISCHER)

Regie: Terry Gilliam

1991 AT PLAY IN THE FIELDS OF THE LORD (EIN PFEIL IN DEN HIMMEL)

Regie: Hector Babenco

1987 IRONWEED (WOLFSMILCH)

Regie: Hector Babenco

1984 THE COTTON CLUB (COTTON CLUB)

Regie: Francis Ford Coppola

1983 RUMBLE FISH (RUMBLE FISH)

Regie: Francis Ford Coppola

Auszeichnungen

2005 ASCAP (Amercian Society of Composers and Publishers):

Founders Award for Lifetime Achievement

2000 Grammy: Best Contemporary Folk-Album („Mule Variations“)

1993 Grammy: Best Alternative Album („Bone Machine“)

1983 Oscar-Nominierung für den Soundtrack zu ONE FROM THE HEART

ELDA FERRI (Executive Producer)

Die Produzentin Elda Ferri wurde in Bologna geboren. Sie arbeitet seit 1994 kontinuierlich mit Roberto Benigni zusammen und hat seither all seine Filme produziert.

Sie pflegt mit einigen Regisseuren intensive und enge Arbeitsbeziehungen, zum Beispiel mit Roberto Faenza (u.a. Copkiller, Prendimi l’anima, Alla luce del sole, I giorni dell’abbandono), Gianni Amelio (u.a. Le chiavi di casa) oder Edoardo Ponti (u.a. Between Strangers), deren Projekte sie über lange Zeiträume entwickelt und begleitet.

Als Produzentin von La vita e bella wurde Elda Ferri 1998 mit dem David di Donatello ausgezeichnet.

GIANLUIGI BRASCHI (Produzent)

Gianluigi Braschi war für die Durchführung der Produktion von Der Tiger und der Schnee verantwortlich. Er arbeitet seit der Produktion von Das Monster mit Roberto Benigni zusammen, ist Mitgründer von Melampo Cinematografica und führt die Geschäfte des Unternehmens.

ALESSANDRO CALOSCI (Line Producer)

Der gebürtige Florentiner Alessandro Calosci bekennt, dass er die Toskana nur unter Zwang verlässt. Nach Arbeiten für Theaterfestivals und freie Komödiantengruppen lernte er Ermanno Olmi kennen, der für seinen damaligen Film Der Holzschuhbaum (1978) engagierte und zu seinem Mentor wurde. Inzwischen gehört Calosci zum Urgestein des italienischen Films, er arbeitete u.a. für Nanni Moretti (Bianca), Maurizio Nichetti (Ratataplan) und Marco Tullio Giordana (Die besten jahre).

FABIO CIANCHETTI (Chefkameramann)

Der 1952 in Bergamo geborene Fabio Cianchetti drehte seit den frühen siebziger Jahren Dokumentar- und Werbefilme, bis ihm 1982 Gianluca Fumagalli anbot, seinen ersten Spielfilm Come dire zu fotografieren.

Cianchettis Filmographie umfasst inzwischen über 50 Titel, darunter Filme von Giuseppe Bertolucci (Amore in corso), Ricky Tognazzi (Canone inverso), Bernardo Bertolucci (L’assedio, The Dreamers, Ten Minutes Older: The Cello – Histoire d’eau) und Cristina Comencini (Il piu bel giorni della mia vita).

Für seine Bildgestaltung wurde er mehrfach mit dem Nastro d’argento ausgezeichnet: 2001 für L’amore probabilmente unter der Regie Giuseppe Bertolucci und 2003 für The Dreamers von Bernardo Bertolucci. 2001 erhielt Cianchetti außerdem den David di Donatello für Canone inverso.

VINCENZO CERAMI (Drehbuchautor)

Der 1940 geborene Vincenzo Cerami ist Römer von Geburt und Neigung. Als junger Mann war er von Pier Paolo Pasolini beeinflusst, für den er als Regieassistent bei den Filmen Comizi d’amore (1965) und Ucellacci e ucellini (Grosse Vögel, kleine Vögel, 1966) arbeitete. 1968 verließ er Italien und arbeitete in Japan und den USA als Gagman für Radio- und Fernsehshows. Mitte der Siebziger kehrte er nach Italien zurück und schrieb dort seinen ersten Roman („Un borghese piccolo piccolo” / Dt.: “Nur ein Kleinbürger”). Diesem Titel folgten im regelmäßigen Abstand von etwa zwei Jahren dreizehn weitere Bücher sowie 30 Theaterstücke.

Mit Roberto Benigni arbeitete er erstmals 1988 bei Ein himmlischer Teufel zusammen. Bei allen folgenden Benigni-Filmen war Cerami ebenfalls als Drehbuchautor beteiligt. Für sein Drehbuch zu Das Leben ist schön erhielt er gemeinsam mit Roberto Benigni 1999 den Oscar.

NICOLA PIOVANI (Musik)

Der 1946 in Rom geborene Nicola Piovani gehört seit 30 Jahren zu den renommiertesten italienischen Filmkomponisten. Er studierte Musik am Konservatorium in Mailand. Zu seinen Studienkollegen dort gehörte der griechische Komponist Manos Hadjidakis, der u.a. die Musik für den Jules Dassin-Film Topkapi schrieb.

1967 gewann Piovani den Großen Preis in einem Klavierwettbewerb und betätigte sich in den Folgejahren aktiv in der linken Studentenbewegung. Seine erste Filmmusik schrieb er 1970 für Marco Bellocchios Im Namen des Vaters, woraus sich eine langjährige künstlerische Partnerschaft entwickelte. .

Nach Nino Rotas Tod war Piovani schließlich Federico Fellinis erste Wahl, um seine letzten Filme Ginger und Fred (1986), Fellinis Intervista (1987) und Die Stimme des Mondes (1989) zu orchestrieren.

Weitere Regisseure, mit denen Piovani mehrfach zusammen gearbeitet hat, sind Paolo und Vittorio Taviani (u.a. Die Nacht von San Lorenzo, 1982), Giuseppe Tornatore (u.a. Il camorrista, 1985), Michele Placido (u.a. Le amiche del cuore, 1992), Bigas Luna (u.a. Prosciutto, prosciutto, 1992) und Nanni Moretti (u.a. Liebes Tagebuch, 1994).

Piovani brachte einen neuen, sehr persönlichen Ton in die Filmmusik seiner Zeit und war seit jeher immun gegen alle Trends und Moden. Für Roberto Benigni hat er bereits die Musiken zu dessen Filmen Pinocchio und Das Leben ist schön geschrieben. Für letztere erhielt er 1999 den Oscar.

Neben seinen Kompositionen für Filme produziert Piovani auch Theater-, Konzert- und Ballettmusiken.

MASSIMO FIOCCHI (Schnittmeister)

Massimo Fiocchi wurde 1958 in Mailand geboren. Nach seiner Ausbildung an der privaten Filmschule Albedo Cinematografica arbeitete er als Cutter für Industrie- und Werbefilmunternehmen. Seit 1997 ist er selbstständiger freier Cutter für Spielfilme.

LOUISE STJERNSWARD (Kostümbildnerin)

Louise Stjernsward wurde in eine italienisch-skandinavische Theaterfamilie hinein geboren. Nach Volontariaten in Cinecittà wurde sie 1975 von Michelangelo Antonioni engagiert, die Kostüme für seinen Film Beruf: Reporter zu kreieren. Seit den achtziger Jahren arbeitet sie überwiegend für britische und italienische Produktionen. Zu ihren Filmen gehören u.a. Bernardo Bertoluccis Stealing Beauty (1996), Jonathan Glazers Sexy Beast (2000) und Wimbledon (2004) von Richard Loncraine.

MAURIZIO SABATINI (Productiondesigner)

Der in Rom geborene Maurizio Sabatini wurde bereits von seinen Eltern, die beide in den Studios von Cinecittà arbeiteten, mit aufs Ateliergelände genommen, das zu seinem alltäglichen Spielplatz wurde. Dort machte er die Bekanntschaft des Szenografen Danilo Donati, der ihn unter seine Fittiche nahm und ihm erst zu Aushilfsjobs, dann zu Assistenzen und später zu eigenen Projekten verhalf. Als Danilo Donati 2001, während der Dreharbeiten zu Roberto Benignis Pinocchio (2002) verstarb, führte Sabatini dessen Arbeit fort.

Pressestimmen aus dem Ausland

„Wir haben gerade für zwei Stunden Benigni in einem der außerordentlichsten Solos des Gegenwarts-Kinos erlebt. Ein Auftritt der stehenden Beifall verdient. Der simple Umstand der Existenz dieses außerordentlichen Talents, das sich Optimismus und gutem Humor verschrieben hat, sollte Anstoß zu einer Flut von Dankbarkeit geben. Der Film muss als Ehrung an Benigni in Bestform verstanden werden.“

Tullio Kezich - Corriere della Sera

„Die Verwandlung einer komischen Figur in eine poetische Stimme ist von Natur aus eine akrobatische Unternehmung. Gewöhnlich ist ein Komödiant entweder an sich poetisch (man siehe Chaplin, Keaton, Totò oder Tati) oder er ist es nicht (Sordi). Benigni aber, wie wir jetzt wissen, liebt die Herausforderung so sehr, dass er sich in diesem Falle sogar erlaubt, beides zu sein.“

Fabio Ferzetti - Il Messaggero

„Das Wunder Benigni lässt an das Unmögliche glauben“

Paolo D'Agostini - La Repubblica

Benigni bietet eine darstellerische Leistung, die alles mit großer Meisterlichkeit dominiert, sogar und gerade die Szenen, in denen er bewusst mit Dialogen von großen Dichtern spielt. Die Witze funktionieren auf ganzer Linie, wirken aber nie überreizt – er ist niemals maßlos. Und ja, es gibt immer ein Happy End, dies jedoch stets mit einer unerwarteten Wendung.

Gian Luigi Rondi - Il Tempo

Die wirkliche Konstruktion, die außergewöhnliche und einzigartige Materie, aus der Benignis feinfühliges Bauwerk gemacht ist, ist die Poesie. Auf schier geheimnisvolle Weise öffnet jeder Charakter seinen Mund und zitiert etwas Großes oder Wichtiges oder Schönes oder Unvergessliches oder Tröstendes oder Dramatisches oder Berühmtes oder Unbekanntes – Worte, die in unserer „kultivierten“ Welt benutzt wurden. „Babel“, sagt der irakische zum italienischen Poeten, „wurde nicht weit von hier gebaut.“ Die Bibliothek Babels aber ist nun über den gesamten Dialog und alle Szenen von Benignis Film hin verstreut.

Furio Colombo - L'Unità

In DER TIGER UND DER SCHNEE ist die zentrale Idee die gleiche wie in DAS LEBEN IST SCHÖN – man muss Hoffnung und Vertrauen pflegen, nie aufgeben und loslassen, nicht einmal unter den tragischsten Umständen. Widrigkeiten gilt es, mit aller Stärke zu bekämpfen und sie zu besiegen. Im heutzutage katastrophalen Klima verfallender Werte ist diese Botschaft tröstlich und nützlich für die Menschen in Italien und auf der ganzen Welt.

Lietta Tornabuoni - La Stampa

Besonderheit beim Soundtrack zum neuen Film des „Das Leben ist schön“-Oscar-Gewinners:

Tom Waits spielt in Benignis Liebeskomödie seinen exklusiven Soundtrack-Song live mit Band

(thk) Wer „Der Tiger und der Schnee“ (Start: 30.März), den neuesten Film von Oscar-Gewinner Robert Benigni („Das Leben ist schön“) gesehen hat, behält einen Song in Erinnerung: „You Can Never Hold Back Spring“! Jenes Lied hat Tom Waits nicht nur extra für den Soundtrack (VÖ: 24.März 2006, SonyBMG) dieser Kinoproduktion geschrieben und in unterschiedlichen Arrangements aufgenommen; der extravagante US-Pianist/-Sänger spielt es auch live zum Auftakt der poetischen Tragikkomödie - in einer Traumsequenz, die als Leitmotiv während der 114 Minuten immer wieder eingeblendet wird!

Die Ballade, die Waits zusammen mit seiner Ehefrau und musikalischen Weggefährtin Kathleen Brennan komponiert hat und in „Der Tiger und der Schnee“ mit Band aufführt, ist der Schlüsselsong dieses Films. Der Text besitzt Symbolkraft und eine Zeile wie „Du kannst den Frühling niemals zurückhalten“ spricht für sich. Wie kam Tom Waits eigentlich überhaupt zu diesem Engagement? Ihn verbindet mit Benigni eine Freundschaft, seit er an dessen Seite in Jim Jarmusch melancholischer Kult-Komödie „Down By Law“ (1986) agierte. „You Can Never Hold Back Spring“ ist typisch für Waits Schaffen. Die Lyrik, poetisch-kraftvoll; die Instrumentierung, eingängig-eigenwillig; die Stimme, rau-melodiös. Indem er hier Melancholie und Lebenskraft mit einander verbindet, zelebriert der Amerikaner am Klavier eindrucksvoll, dass der Lauf der Dinge unaufhaltsam ist. Verständlich, dass dieses ausdruckstarke Lied eine zentrale Rolle während des Films einnimmt, dort mehrfach zum Einsatz kommt und deswegen auch in vier verschiedenen Versionen auf der CD enthalten ist.

Und was gibt es über den Score zu sagen? Vor „Der Tiger und der Schnee“ hat Benigni den Landsmann Piovani bereits zur Untermalung seiner Streifen „Pinocchio“ (2002) sowie dem erwähnten „Das Leben ist schön“ (1997) verpflichtet. Für Letzteren gewann Piovani den Oscar für die beste Musik (Original Dramatic Score)!

Auch diesmal führte Benigni selbst wieder Regie, verkörperte die Hauptrolle und verfasste das Drehbuch. Er erzählt darin die Geschichte von Attilio De Giovanni.

Der romantische Poesie-Dozent an der Universität für Ausländer in Italiens Hauptstadt, der jüngst die Gedicht-Sammlung „Der Tiger und der Schnee“ veröffentlicht hat, ist in Vittoria (Nicoletta Braschi) verliebt. Die Journalistin will von den ständigen Avancen des liebenswerten Chaoten jedoch nur wenig wissen, weil ihr momentan die Arbeit an einer Biographie über den irakischen Poeten Fuad (Jean Reno) wichtiger ist. Als dieser in seine Heimat zurückkehrt, folgt die Römerin ihm, um das Buch dort fertigzustellen. Wenig später erhält Attilio von Fuad die Nachricht, dass Vittoria nach einem Bombenanschlag in einem Krankenhaus in Bagdad im Koma liegt. Sofort macht sich der Traumtänzer und selbstlose Liebhaber auf in das ihm völlig fremde arabische Land...

Setzte Benigni in „Das Leben ist schön“ die Fantasie als Mittel der Verdrängung des Holocaust-/KZ-Greuls ein, so kämpft er jetzt mit Hilfe der Poesie gegen Gewalt. Dies durch passende Musik zu begleiten, war Aufgabe von Nicola Piovani. Er, der seine Karriere 1967 mit einem Preis in einem Klavierwettbewerb begann und am Konservatorium in Mailand studierte, gehört zur neuen Generation italienischer Filmkomponisten. Unter anderem war der gebürtige Römer tätig für Fellini („Ginger und Fred“, „Intervista“, „Die Stimme des Mondes“), vertonte aber auch hierzulande populäre Kassenschlager wie die beiden „Sams“-Verfilmungen. Typisch für Piovani sind schöne Melodien und ein sehr persönlicher Ton. Das ist auch auf seinem 122.Score seit 1970 zu hören. Es entstanden 17 Instrumentalstücke, die allesamt mit dem von ihm dirigierten renommierten Orchestra Di Roma aufgenommen worden sind.

Die in ihren Stimmungen facettenreiche Musik untermalt somit einen außergewöhnlichen Liebesfilm voller poetisch-groteskem Humor.


114 Min

Italien 2003: Der Beginn des Irak Krieges steht unmittelbar bevor. Alle Welt spricht darüber, aber Attilio de Giovanni (Roberto Benigni), ein kleiner römischer Dichter, hat nur seine von ihm angebetete Vittoria (Nicoletta Braschi) im Kopf. Jede Nacht träumt er von einer romantischen Hochzeit mir ihr. Unglücklicherweise erwidert sie seine Zuneigung nicht, ganz im Gegenteil, sie versucht ihn abzuwimmeln, hält ihn für zudringlich.

Vittoria arbeitet gerade an einer Biographie über den bedeutenden irakischen Dichter Fuad (Jean Reno). Sie reist mit ihm zusammen in den Irak und wird dort bei einem Bombenanschlag schwer verletzt, sie liegt im Sterben. Als Attilio davon erfährt, setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um in den Irak zu kommen.

Vittoria hat nur noch eine geringe Überlebenschance und Attilio versucht alles, um ihr Leben zu retten, auch wenn er dabei selbst in Lebensgefahr gerät...

Der Film ist eine ergreifende Phantasie über die Kraft der Liebe in Zeiten eines unsinnigen Krieges. Ein tollkühner Balanceakt zwischen der Tragik der Zerstörung und einer ansteckenden Lebenskraft. So unwirklich wie wahr.