Vor zwei Jahren noch der Liebling und Retter der Superheldenfilme, jetzt plötzlich der Buhmann: Erste Test-Screenings von Deadpool 2 sollen angeblich zu miesen Ergebnissen und Nachdrehs geführt haben. Das Publikum hätte diversen Berichten nach negativ auf Deadpool 2 reagiert. Es gibt jedoch berechtigte Zweifel daran, diesen Berichten zu viel Glauben zu schenken …

Test-Screenings sind geheime Vorführungen von Filmen oder Serien vor einem Probepublikum, lange vor der offiziellen Veröffentlichung. Auf diese Weise wollen die jeweiligen Macher hinter dem jeweiligen Film oder der jeweiligen Serie einen Eindruck davon gewinnen, wie die Welt auf ihr Produkt reagieren wird, sobald es offiziell erscheint. Mindestens zwei solcher Test-Screenings fanden nun offenbar für Deadpool 2 statt – und die ersten durchgesickerten Meinungen dazu sind fatal.

Laut ScreenGeek berichten Personen, die bei einem der Screenings gewesen sein wollen, dass inbesondere die in Deadpool 2 erzählte Geschichte zu wünschen übrig lasse und vor allem Deadpools Verlobte, gespielt von Morena Baccarin, in dem Film verschwendet sei. Aufgrund dieser negativen Reaktionen seien Nachdrehs für Deadpool 2 angesetzt worden.

Steven Weintraub von Collider bezeichnet diese Berichte allerdings via Twitter als „komplett unwahr“. Er hätte von den ersten zwei Deadpool 2-Test-Screenings gehört, dass sie beide Zuschauerbewertungen von über 90 bekommen hätten. Weintraub behauptet zudem, dass er auch direkt mit Leuten gesprochen habe, die Deadpool 2 gesehen haben, und jeder ihm gegenüber äußerte, dass der Film super sei.

Wir vermuten, dass keine der beiden Seiten die Unwahrheit sagt, sondern dass stattdessen wahrscheinlich eher die Gewichtung der verschiedenen Meinungen verzerrt dargestellt wurde. Es ist zum Beispiel durchaus denkbar und überhaupt nicht ungewöhnlich, dass ein von vielen geliebter Film vereinzelten Hardcore-Fans sauer aufstößt. Auch Marvel Studio News vermutet, dass das bei Deadpool 2 der Fall sein könnte.

Zu bedenken ist zudem, dass die bei Test-Screenings gezeigten Versionen von Filmen häufig noch nicht hundertprozentig fertig sind. Insbesondere Spezialeffekte werden dabei manchmal in einem unfertigen Zustand vorgeführt. Das beeinflusst natürlich auch die Meinung des jeweiligen Screening-Publikums, selbst wenn man es im Vorfeld darüber informiert, welche Elemente des jeweiligen Films noch nicht final sind.

Nicht umsonst müssen Teilnehmer vor der Vorführung eine entsprechende Vereinbarung unterschreiben, das jeweilige Screening geheim zu halten und keine Meinungen darüber zu veröffentlichen. Wie am Deadpool 2-Beispiel gesehen, halten sich nicht alle an diese Vereinbarung. Wobei es allerdings auch zu bedenken gibt, dass jede veröffentlichte Meinung über ein Test-Screening mit Vorsicht zu behandeln ist. Im Endeffekt handelt es sich dabei fast immer um nicht sicher verifizierbare Gerüchte.

Wie gut oder schlecht Deadpool 2 tatsächlich ist, könnt ihr selbst ab dem 17.05.2018 entscheiden, dem offiziellen deutschen Kinostart für die Rückkehr des Anarcho-Superhelden.