Netflix plante angeblich Kinos zu kaufen oder sogar selber zu bauen. Der Grund: Der Streaming-Dienst hat es mit seinen Eigenproduktionen auf den wichtigsten Filmpreis der Welt abgesehen! Um jedoch für einen Oscar nominiert zu werden, muss der Film in einem amerikanischen Kino gelaufen sein.

Auch wenn sich Netflix nicht zu den Gerüchten über den Kauf von Kinos geäußert hat, scheinen die Plänen inzwischen verworfen zu sein.
Insiderinformationen zufolge wurde sogar erwogen Landmark Theatres, die größte Kinokette der USA zu erwerben. Gescheitert sein, soll der Plan an den zu hohen Kosten. Wenn man bedenkt das Netflix mit 125 Millionen Abonnenten der größte Streamingdienst weltweit ist, schien es bei dem Deal um eine gewaltige Summe zu gehen.

Angeblich wurde alternativ über den Bau oder Kauf einzelner Kinosäle in Großstädten wie New York und Los Angeles nachgedacht. Auch dazu äußerte sich der Streaminggigant nicht.

Doch warum das ganze? Ein gewonnener Oscar bedeutet Prestige für die Filmproduzenten. Außerdem dient der wichtigste Filmpreis der Welt auch dazu, begabte Schauspieler für die Filmproduktionen anzuwerben.

Daran, dass Netflix nun wohl doch keine Kinos kaufen oder bauen will, erkennt man, dass der Streamingdienst es wohl doch wie gehabt probieren will. Schließlich hat das Unternehmen an der Börse mal wieder die Erwartungen übertroffen und angekündigt, 2018 ca. 8 Milliarden Dollar in Eigenproduktionen zu investieren. Es scheint also auch ohne Oscars gut für das seit 2007 im Streaminggeschäft agierende Unternehmen zu laufen.

Einen einzigen Oscar hat Netflix allerdings doch für seine Produktionen bekommen. Die Doping-Doku Ikarus gewann dieses Jahr den Academy Award für den besten Dokumentarfilm. Überhaupt qualifiziert werden durfte der Film, weil Netflix zuvor mit einigen wenigen Kinos ausgehandelt hatte, die Doku kurz auf die Leinwand bringen zu dürfen. In Zukunft wird Netflix wahrscheinlich diese Strategie weiter verfolgen.