Die bunte Seite des Monds: Filmkritik
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Die bunte Seite des Monds: Filmkritik

Bild von Nils Zehnder
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Um gegen Disney+ ankommen zu können, stärkt Netflix zunehmend auch die Animationsfront. Dass Animationsfilme dabei nicht immer in eine perfekte Welt entführen müssen, zeigt „Die bunte Seite des Monds“.

Ab zum Mond!

Der Film dreht sich dabei um die junge Fei Fei. Während sie die Nummer 1 in der Schule ist und schon, seit sie klein ist, im Laden ihrer Eltern mithilft, verändert sich ihr Leben drastisch. Doch ihr Vater weiß, dass es irgendwie weitergehen muss. So wirklich will Fei Fei das allerdings nicht wahrhaben und macht sich auf eine turbulente Reise auf der Suche nach Antworten. Mit einer selbst entwickelten Rakete und nicht ganz so gewollten Passagieren hat sie kein geringeres Ziel als den Mond.

Mit „Die bunte Seite des Monds“ widmet sich der ehemals für Disney arbeitende Glen Keane einer schweren Thematik – dem Tod. Der spielt eine zentrale Rolle, gerade wenn es um die Verarbeitung dessen bei Kindern geht. Vergleichbar wäre das mit Netflix‘ Weihnachtsfilm „Klaus“ oder dem Disney-Klassiker „König der Löwen“. Der Film driftet jedoch nicht in eine Melancholie ab, sondern lebt auch von den sehr lustigen und unterhaltsamen Momenten.

Disney, wer?

Zum Teil setzt man sich jedoch seitens Netflix zu enge Grenzen im Wetteifern gegen Disney. So hat man an einigen Stellen das Gefühl, es werde eine Art Disney-Checkliste abgearbeitet. Am auffälligsten ist dabei der Soundtrack. Schon nach wenigen Minuten beginnen die Charaktere sehr ausgiebige Musical-Nummern, wie eben von Disney geprägt, zu trillern. Das für sich ist nichts Schlimmes, da sich die Songs sehr gut in die Geschichte einbinden, wirkt schlussendlich jedoch zu vertraut. Hier hätte man mehr Neues und Eigenständiges wagen können. Beispielsweise die „Minions“ oder „Die Unglaublichen 2“ sind sehr gute Beispiele dafür, dass man auch ohne Musical-Einlagen eine unterhaltsame Geschichte transportieren kann.

Fazit:

Mit „Die bunte Seite des Monds“ geht Netflix einen insgesamt eher sicheren Weg. Man wollte gezielt kein Risiko eingehen und dennoch einen guten Film abliefern. Das ist bis auf die Vorhersehbarkeit der Geschichte auch sehr gut gelungen. Die emotionalen Teile der Geschichte können zu Tränen rühren und im nächsten Moment muss man wieder über die Handlung lachen. Netflix entführt uns im neusten Animationsfilm in eine kunterbunte Welt, in der man sich verlieren kann. Dennoch verliert man den wichtigen Teil der Handlung nicht aus dem Auge und schafft es, schwere Themen auch für junge Kinder greifbar zu machen.

Der Film "Die bunte Seite des Monds" ist ab dem 23. Oktober 2020 auf Netflix verfügbar. Hier könnt ihr euch den Film direkt ansehen.

AltersempfehlungAb 6
Gesprächswert75%

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