Renn, Wenn Du Kannst eröffnet Perspektive Deutsches Kino der Berlinale 2010

Bild von Sebastian Lorenz
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Das Drehbuch zu Renn, Wenn Du Kannst entwickelte Dietrich Brüggemann gemeinsam mit seiner Schwester Anna Brüggemann, die auch eine Hauptrolle übernommen hat. In weiteren Hauptrollen sind Robert Gwisdek und Jacob Matschenz zu sehen. Der Regisseur Dietrich Brüggemann war 2006 bereits mit Neun Szenen zu Gast im Programm.

Renn, Wenn Du Kannst startet 2010 bei Zorro Film.

Zum Inhalt:
Benjamin sitzt im Rollstuhl. Er ist intelligent, witzig und verzweifelt. Die Liebe kommt für Ben nicht in Frage, das erklärt er zumindest seinem neuen Zivi Christian. Christian nimmt das Leben leicht: Er wird ein halbes Jahr bei Ben bleiben und dann seiner Wege gehen. Annika studiert Cello, doch das Musikstudium und der gnadenlose Zwang zur Perfektion lasten schwer auf ihr. Die drei werden Freunde. Zu dritt erschaffen sie sich eine eigene Welt aus Sehnsucht und Phantasie. Dann verlieben sie sich, denn natürlich wollen beide Jungs mehr von Annika als nur Freundschaft. Annika kann sich nicht entscheiden. Sie mag Christian und seine Verspieltheit, aber die stärkere Verbindung hat sie eigentlich zu Ben. Was für alle drei wie ein Spiel beginnt, wird für Ben eine Reise zu seinen größten Ängsten, in Abgründe, aus denen er allein nicht mehr herausfinden wird.

Mit seinem ersten Kinofilm gelingt Dietrich Brüggemann ein außergewöhnlicher Brückenschlag: Selten hat ein Film mit solcher Konsequenz von einer schweren Behinderung und dem Umgang damit erzählt. Zugleich aber entfaltet er visuellen Ideenreichtum, absurden Dialogwitz und eine erzählerische Leichtigkeit, wie sie im deutschen Kino nicht oft zu finden sind. Robert Gwisdek spielt die sperrige Hauptfigur, ihren misanthropischen Humor und nicht zuletzt auch die körperlichen Auswirkungen der Tetraplegie mit unsentimentaler Präzision. Immer nah am Herzen der Figuren und doch mit Mut zum großen Kino erzählt Renn, Wenn Du Kannst eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst.