Radio Heimat: So waren die 80er

Bild von Christian Fischer
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Vokuhila, Flashdance, Aerobicstulpen, Zauberwürfel, Partykeller, Boris Beckers erster Wimbledon-Sieg, Neue Deutsche Welle im Radio und „Knight Rider“ in der Glotze – das waren die 80er. Nicht nur für die Freunde Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) als liebestolle Pubertierende im Pott eine spezielle Zeit, bestimmt durch Annäherungsversuche im Partykeller nach Genuss eines leckeren „Wodka Wick Blau“ zum Vorglühen. In RADIO HEIMAT wird das goldene Jahrzehnt des fragwürdigen Geschmacks mit liebevoll-derbem Humor wieder lebendig. Oder ganz im Tenor des Films: „Ach weißte, damals war auch Scheiße!“. Wir beamen uns und euch zurück in die 80er und blicken auf einige Highlights dieses Jahrzehnts zurück.

Pinke Neon Pracht: Der Style der 80er war bunt, grell - und opulent! Eighties Girls schummelten sich mit gigantischen Schulterpolstern den Look einer Wespentaille, inspiriert von Ladys aus US-Serien wie „Dallas“ und „Denver Clan“. Die Beine zierte dazu DAS It Piece des Jahrzehnts: Die Leggins. Die schwappte mit der Fitnesswelle der 80er aus den USA mit über. Aerobic und Tanzfilme wie Flashdance beeinflussten den Style der Damen der Nation enorm - so auch der Trend bunte „Stulpen über der Leggins“. Ob nun XXL Ohrringe, Stirnband oder Stulpe: Alles musste leuchten. Neonfarben waren der letzte Schrei. Die Jungs sorgten dagegen mit ausgerissenen Löchern und Vokuhila Frisur für Aufsehen. Aus den Adidas Turnschuhen blitzten gerne weiße Tennissocken heraus. Schließlich war Tennis mit Boris Beckers ersten Wimbledon-Sieg generell ein großes Thema für die 80er Generation.

Carola Rösler (Milena Tscharntke) aus RADIO HEIMAT, nebenbei auch das schönste Mädchen der Schule, setzt den 80er Style perfekt um. Da stockt den vier Kumpels Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) glatt der Atem bei der Aussicht auf die pink leuchtende Schönheit im Freibad!

Ghettoblaster, Walkman und der Partykeller: Auch junge Menschen der 80er Jahre feierten schon gern - irgendwo musste die überschüssige Energie ja hin! Musik sorgte über die guten alten Schallplattenspieler für Stimmung oder aber noch viel cooler: Beats tönten aus dem Ghettoblaster heraus - die tragbare und hippe Musikbox für die Schulter. Und da war da natürlich noch ein akustischer Nebenbuhler, der für Krach und Getöse in den Ohren sorgte: Der Walkman. Die 80er waren das Musikjahrzehnt rund um Richard Sanderson (La Boum) der mit seinem Song „Reality“ einen echten Fetenhit schuf. Außerdem sorgte die Neue Deutsche Welle für geballte Ohrwurmkraft. Songs von Nena („99 Luftballons“), Peter Schilling („Major Tom“) und Joachim Witt („Der goldene Reiter“) wurden rauf und runter gespielt. Witts „Der goldene Reiter“ feiert übrigens 2016 sein Comeback: Die Original Ruhrpott und Ska-Punk-Band „Sondaschule“ hat den Song anlässlich des Kinostarts von RADIO HEIMAT neu aufgenommen. Er wird zusammen mit anderen schmissigen 80er Tophits auf dem Soundtrack zum Film ab dem 18. November zu hören sein.

DIE Partylocation in den 80ern war der Partykeller bei Vattern oder Muttern im Haus. Hier schmückten Autogrammkarten und Poster von Schlagerstars die Wände, die im Schummerlicht der Diskokugel schemenhaft aufblitzten. An der klassischen Holztheke wurden die Partydrinks ausgeteilt. Schließlich mussten sich die Feierwütigen Mut für den kuscheligen Paartanz antrinken. RADIO HEIMAT Star Pommes (Jan Bülow), eigentlich eher der Typ „Unscheinbar“, ist ein wahrer Held der Partykeller-Tänze.

Kaugummizigaretten, Brause und „Wodka Wick Blau“: Apropos Party und Getränke. Da kommen wir auch schon zu den kulinarischen Highlights des Jahrzehnts. Erinnert ihr euch noch an die Fake-Zigarette aus Kaugummi oder auch Schokolade? Wie herrlich cool die Kids & Teens damit aussahen und den Erwachsenen einen Heidenschreck einjagten. Die Kids standen sich außerdem vor dem Schulkiosk die Löcher in den Bauch, um angesagte Naschereien der 80er zu ergattern: Esspapier, Lippenstiftlutscher, Nappos und mit Brausepulver gefüllte Ufos. Und dann war da noch der Hit-Schokoriegel „Raider“ – der in den 90ern in „Twix“ umgetauft wurde. Heruntergespült wurden die Schleckereien liebend gern mit Fanta. Das aktuelle Fanta Retro Design der Flaschen beschert uns direkt wieder ein 80er Jahre Feeling. Wer genug vom Süßkram hatte, bereitete sich einen anderen kulinarischen Schatz des Jahrzehnts zu: Das Toast Hawaii. Zwei Scheiben Toast, Dosenananas, Käse, Schinken und fertig war der schnelle Snack.

Was die alkoholischen Höhepunkte betrifft: Kinder der 80er tranken wilde Mischungen aus Wodka und Wick Blau Bonbon und Blue Curaçao mit Baileys in the Mix. Pommes (Jan Bülow) und Spülis (Hauke Petersen) Meinung aus RADIO HEIMAT dazu: „Das knallt wie ein Frosch mit Mumps!“ ;-)

Falls ihr Lust auf einen Flashback in die Eighties des Ruhrpotts mit einem einzigartigen Schauspieler-Ensemble habt: RADIO HEIMAT startet am 17. November im Concorde Filmverleih deutschlandweit in den Kinos.

Zum Inhalt des Films: Die vier Freunde Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) suchen mitten im Pott, mitten in der Pubertät und mitten in den 80er Jahren nach der ersten großen Liebe und dem ersten Sex. Besonders Frank hat einen schmerzlichen Wunsch, nämlich bei Carola Rösler (Milena Tscharntke) zu landen. Unerschrocken ziehen die vier Helden in den Kleinkrieg der Geschlechter und lecken ihre Wunden zwischen Freibad, Schrebergärten und Ommas Frikadellen. Sie absolvieren die schier unüberwindbaren Initiationsriten, welche das Ruhrgebiet jeglicher Mannwerdung entgegenhält: Pilstrinken, Pöhlen und Pommes-rot-weiß.

Da hatte es Franks Vatter (Stephan Kampwirth) mit seiner Kohlenstaub-Chuzpe in den 60er Jahren wohl etwas leichter: Außer einem Kanon gesellschaftlich auferlegter Pflichtübungen wie Tanzschule, keuschen Kaffeetrinkens und echten Errötens lief es in Sachen Liebe eigentlich wie von selbst bzw. wie es seine Herzensdame (Sandra Borgmann) wollte. Und so bleibt unseren Helden nur eins: Alles selber ausprobieren! Sie scheitern als Rockmusiker im Bergarbeiter-Chor, gehen in die Tanzschule, richten Partykeller ein und nutzen die Klassenfahrt als letzte Chance, endlich erwachsen zu werden. Erst nach einer Reihe von Niederlagen begreifen sie, was im Leben wirklich wichtig ist: keine Sprüche von Eltern, Großeltern und Lehrern, sondern Freundschaft, Humor und jemand, der ihnen gut tut.

RADIO HEIMAT basiert auf den Kurzgeschichten des Bochumer Kult-Autors Frank Goosen. Der Dortmunder Drehbuchautor, Regisseur und Kabarettist Matthias Kutschmann feiert mit der kongenialen Verfilmung sein Kino-Debüt. Er verwandelt Frank Goosens Kurzgeschichten aus den Büchern „Radio Heimat“ und „Mein Ich und sein Leben“ in eine ebenso berührende wie witzige Coming of Age-Geschichte. Oder, wie Produzent Christian Becker es ausdrückt: „RADIO HEIMAT ist wie DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE auf BANG BOOM BANG.“

Der Dortmunder Drehbuchautor, Regisseur und Kabarettist Matthias Kutschmann feiert mit RADIO HEIMAT sein Debüt als Kino-Regisseur und versammelt ein einzigartiges Schauspieler-Ensemble vor der Kamera: Neben den Jungdarstellern David Hugo Schmitz, Jan Bülow, Hauke Petersen, Maximilian Mundt, Milena Tscharntke, Marie Bloching und Rouven Israel sind altbekannte Gesichter und Ruhrgebiets-Kult-Stars wie Stephan Kampwirth, Sandra Borgmann, Ingo Naujoks, Anja Kruse, Jochen Nickel, Uwe Lyko, Peter Lohmeyer, Ralf Richter, Elke Heidenreich, Petra Nadolny, Peter Nottmeier, Heinz Hoenig, Willi Thomczyk, Hans-Werner Olm und Martin Semmelrogge zu sehen.

RADIO HEIMAT ist eine Produktion der Westside Filmproduktion in Co-Produktion mit der Tele München Gruppe, Rat Pack Filmproduktion, ATrack Film, BerghausWöbke Filmproduktion, Donar Film und Winkelmann Filmproduktion. Als Produzenten fungieren Christian Becker und Martin Richter (Westside) sowie Markus Zimmer (Tele München). Gedreht wurde im Juli und August 2015 in Bochum, Dortmund, Essen, Recklinghausen, Gelsenkirchen, Köln und Süsel. Der Film wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW, der FFA Filmförderungsanstalt und dem DFFF Deutschen Filmförderfonds.

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