Zwischen Uns Das Paradies

100 Minuten
Im Kino: Zwischen Uns Das Paradies ist am 02.09.2010 gestartet

Die Story zu "Zwischen Uns Das Paradies"

Eine große Liebe: Luna und Amar sind ein glückliches Paar und wünschen sich sehnlichst ein Kind. Doch sie teilen nicht nur Tisch und Bett, sondern auch Probleme: Amars häufige Kneipenbesuche belasten die Beziehung und als er am Arbeitsplatz beim Trinken erwischt und gefeuert wird, müssen sich die beiden fragen, wie es weiter gehen soll. Ein alter Freund, ein streng gläubiger Anhänger des Islam, bietet Amar einen Job in einem Wahabiten-Camp auf dem Land an. Doch kaum hat Amar die Stadt verlassen, bricht der Kontakt zu Luna ab. Wochen später kehrt er völlig verwandelt zurück. Amar ist überzeugt, dass dieser Ort ihm Frieden geschenkt und glücklicher gemacht hat. Bald erwartet er auch von Luna, sich zu ändern, denn ihr moderner Lebenswandel passt nicht zu seinen neuen Werten. Als Luna eines Morgens Amar betend neben dem Bett findet, wird ihr klar, wie tiefgreifend er sich verändert hat. Die beiden scheinen sich immer mehr voneinander zu entfernen. Und doch glaubt Luna fest an eine gemeinsame Zukunft, in der sie ihre Liebe retten und doch auch sich selbst treu bleiben kann.

Trailer zu "Zwischen Uns Das Paradies"

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Hintergrund

Der Film erzählt von den Entwicklungen, die die europäische Gemeinschaft seit 1989 hinter sich gebracht hat. Es sind Geschichten vom Zusammenwachsen, vom Auseinanderbrechen, von der Sehnsucht nach Heilung und Familie in einer Welt, aus der die Verlässlichkeiten verschwunden sind. Mit der Liebesgeschichte von Amar und Luna gelingt der schon hochrangig prämierten Regisseurin und Produzentin nicht nur die fesselnde Anatomie einer Beziehung. Zwischen Uns Das Paradies ist kein Abbild eines stillstehenden Objekts, sondern die hochemotionale Begleitung eines Werdens und einer Veränderung. Es ist der sich stets mitbewegende Versuch, den Prozess einer Verwandlung und einer (Rück)Besinnung zu erfassen. Dabei gelingt es Jasmila Žbanic in einer bemerkenswerten Komplexität, von der erotischen Liebe als ein sich stetig änderndes Verfahren zu erzählen, sich zu identifizieren, sich zuzuordnen oder zu trennen. Immer wieder werden die Protagonisten mit der Notwendigkeit konfrontiert, sich durch die Augen des anderen und auch mit den Augen des anderen zu sehen und sich zu fragen, ob dieser Blick (noch) ihr eigener ist. Als Luna auf das Leben in der wahabitischen Gemeinde trifft, werden nicht nur westlich-liberaler Individualismus und religiöser Dogmatismus gegeneinander angesetzt, sondern auch zwei verschiedenen kulturelle Verfahren, menschliche Identität zu beschreiben - ein Unterschied, der vor allem die Strukturen von Sichtbarkeit in der Gesellschaft betrifft. Im Wahabiten-Camp jenseits des urbanen Lebens Sarajevos tri%t die westliche Kultur des Visuellen auf eine Strategie der Verhüllung. Jasmila Žbanic inszeniert diese Strategien des Sehens und des Wegschauens, des Zeigens und Verbergens mit viel Sensibilität - nicht nur ihren Protagonisten und der Religion gegenüber, sondern auch mit exakt komponierten Bildern, die sich stets ihrer eigenen Verweise und Leerstellen bewusst sind. Die zwischen einer globalen Ökonomie und lokaler Verunsicherung angesiedelte Liebes-Erzählung fragt so auch danach, welche Bilder und welche blinden Flecken die Geschichte einer Liebe eigentlich ausmachen, nach der visuellen Verfassung dieses Genres Liebesgeschichte.

Schauspieler und Rollen

Zrinka Cvitešic
Leon Lucev
Ermin Bravo
Mirjana Karanovic
Marija Köhn
Nina Violic
Sebastian Cavazza
Jasna Ornela Bery
Izudin Bajrovic
Luna Mijovic
Jasna Žalica
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