100 Dinge
100 Dinge

100 Dinge

FSK 6 110 Minuten Comedy
Mit: Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer
Im Kino: 100 Dinge ist am 06.12.2018 gestartet

Die Story zu "100 Dinge"

Für das junge Start-up-Unternehmen der Freunde Paul Konaske (Florian David Fitz) und Toni Katz (Matthias Schweighöfer) geht es um alles: Seit fünf Jahren tüfteln die beiden Berliner an ihrer App NANA, einer künstlichen Intelligenz, die jedem Smartphone eine individuelle Stimme und sogar Emotionen und Humor verleiht. Bei einer Präsentation berichtet Paul voller Enthusiasmus der Jury (unter dem Vorsitz von Maria Furtwängler), dass NANA aus dem Smartphone den besten Freund oder die beste Freundin des Nutzers macht. Im Gegensatz zu Paul verbindet Toni mit diesem Potenzial vor allem kommerzielle Interessen. So hat er Pauls Vertrauen zu NANA (Stimme: Alexandra Schalaudek) ausgenutzt, um heimlich die Wünsche und Interessen des Freundes auszuspionieren. Durch geschickt platzierte Werbung auf seinem Smartphone kaufte Paul in der Versuchsphase stolze 151 Produkte. „Ich fall doch nicht auf meine eigene Erfindung rein“, wehrt sich Paul. Doch letztlich weiß er: NANA hat dazu beigetragen, seine ohnehin ausgeprägte Kaufsucht noch zu verschlimmern. Das imponiert dem jungen US-amerikanischen Internet-Milliardär David Zuckermann (Artjom Gilz), der via Webcam die Präsentation mitverfolgt hat. Er bietet vier Millionen Euro für NANA und will die beiden Erfinder in vier Wochen am Rande einer Computermesse in Berlin treffen. In der kleinen Start-up-Firma knallen die Korken. Programmierer Ronnie (Johannes Allmayer), Sekretärin Betty (Sarah Viktoria Frick) und alle weiteren Mitarbeiter sind erleichtert, dass sich die schlecht bezahlte Arbeit der letzten Jahre endlich auszahlen wird. Doch die Partystimmung schlägt in Streit um, als sich Paul und Toni gegenseitig vorwerfen, dem Kapitalismus und Konsumrausch vollkommen verfallen zu sein. Denn Toni liebt seine Espressomaschine und kauft Pillen gegen Haarausfall, Paul kann nicht ohne sein Smartphone leben und sammelt Sneakers, die er selten bis gar nicht trägt. Im leicht angetrunkenen Zustand schließen beide eine Wette ab: Sie verzichten 100 Tage auf alles, was sie in ihrem Leben gekauft und gehortet haben, und dürfen auch nichts kaufen! Wer aufgibt oder pfuscht, überschreibt den Mitarbeitern seine 50 Prozent der Anteile am Unternehmen. Deal? Deal! Am nächsten Morgen wachen Paul und Toni nackt in ihrer leeren Wohnung auf. Sie tragen nur einen Schlüssel um den Hals. Langsam dämmert es den beiden, dass sie in der letzten Nacht den Mund zu voll genommen haben. Die Mitarbeiter, so denken die Chefs, werden wohl Verständnis dafür haben, dass die Wette nur ein Scherz war. Doch dann kommt Programmierer Ronnie und erklärt: Das gesamte Hab und Gut aus beiden Wohnungen wurde über Nacht in zwei Lagerräume gebracht. Jeden Tag LANGINHALT um Mitternacht darf sich jeder ein Ding zurückholen: „Zwei Socken und zwei Schuhe gelten jeweils als eins. Da sind wir großzügig“, sagt Ronnie. Essen und trinken können die beiden Kontrahenten in der Firma. Am späten Abend rennen Paul und Toni nackt durch Berlin, um zu ihren Lagerräumen zu kommen. Jetzt ist logisches Denken gefragt: Was braucht man am nötigsten im verschneiten Berlin? Paul wählt einen Mantel, Toni nimmt den Schlafsack, der ihn wärmt und das fehlende Bett ersetzt. Pauls Eltern reagieren unterschiedlich auf die ungewöhnliche Aktion. „Wozu?“, fragt Renate Konaske (Hannelore Elsner), doch ihr Mann Wolfgang (Wolfgang Stumph) findet dieses Zeichen gegen den Konsum klasse: „Renate, die Jugend wacht auf!“ Die Eltern fahren an die Ostsee und bitten Paul, ab und zu bei seiner Oma (Katharina Thalbach) vorbeizuschauen. Die wundert sich auch, warum die Jungs solch eine Wette abschließen. „Habt ihr keine Frauen?“, fragt die Oma und reißt damit unverhofft alte Wunden auf. Denn vor vielen Jahren hat Toni seinem Freund Paul die große Schulliebe Anna Kloske ausgespannt. Tag für Tag geht vorbei. Nacht für Nacht kehren die Kontrahenten zu ihren Lagerräumen zurück und wählen jeweils einen Gegenstand aus. In der Nacht treffen Paul und Toni auf die geheimnisvolle Lucy (Miriam Stein), die zwei benachbarte Lagerräume angemietet hat und durch ihren mondänen Kleidungsstil auffällt. „Willst du ein Date mit mir?“, fragt Toni, eigentlich nur, um dem schüchternen Paul zuvorzukommen. Lucy willigt ein, und damit beginnen Tonis Probleme: Er hat nichts anzuziehen, er kann Lucy nicht zum Essen einladen. Und zu allem Überfluss jucken die Augen, weil er seine Kontaktlinsen nicht wechseln kann. Er empfängt Lucy ohne Hose und mit verquollenen Augen. Lucy gefällt das seltsame Date. Da platzt Paul plötzlich in die romantische Stimmung. „Du machst das nur wegen Anna Kloske“, fährt Toni ihn an und macht mehr als deutlich, dass er Lucy verführen will. Sie belauscht das Gespräch, nimmt das Angebot gern an, und sie verbringen eine Liebesnacht zusammen. Für die folgende Nacht lädt sie ihn in ihre Lagerräume ein. Die sind stilvoll eingerichtet, mit Möbeln, Mode und allerlei Accessoires. Die Gefühle überschlagen sich, doch Lucy hat eine Bitte an Toni: Er soll die Nächte genießen, aber sie nicht am Tag sehen und sich keinesfalls auf die Suche nach ihr machen. Der erste Monat der Wette ist vorüber. Die wichtigsten Dinge stehen Paul und Toni schon wieder zur Verfügung, als David Zuckermann seine Ankündigung wahr macht und das Start-up-Unternehmen besucht. Paul kann es nicht fassen, als Toni am Verhandlungstisch blufft und den Preis für NANA von vier Millionen auf 14 Millionen Euro in die Höhe treibt. Zuckermann willigt ein, und Toni kennt auch den Grund dafür: „Seine Währung sind die Daten.“ Paul will Toni in Erinnerung rufen, dass NANA mit dem Ziel entwickelt wurde, Gutes für die Menschen zu tun. Doch Toni ist nur stolz darauf, dass er „dem Kackladen gerade ein Vermögen beschert“ hat. Es kommt zum Bruch zwischen den ehemals besten Freunden. Zu allem Überfluss ist auch noch Pauls Oma in ihrer Wohnung gestürzt und muss ins Krankenhaus. Als er sie besuchen will, macht Paul eine Entdeckung, die viele Erfahrungen der letzten Wochen in einem neuen Licht erscheinen lassen und die Frage aufwirft: Was und wie viel im Leben eines Menschen ist wirklich wichtig?

Trailer zu "100 Dinge"

Mehr Infos zu "100 Dinge"

Hintergrund

Die Berliner staunten nicht schlecht, als in einer kalten Februarnacht zwei nackte Männer über die Oberbaumbrücke flitzten. Und wer genauer hinschaute, hatte noch mehr Grund zum Staunen. Die beiden Flitzer entpuppten sich als zwei der beliebtesten deutschen Schauspieler der Gegenwart: Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer. „Weil wir zu zweit gerannt sind, fand ich die Nacktheit gar nicht so schlimm“, erinnert sich Florian David Fitz an jene Nacht. „Ich glaube, wenn ich allein gerannt wäre, hätte ich das nicht so cool gefunden. Aber das ist ja der Vorteil an der Filmarbeit: Man macht völlig absurde Dinge, die man privat niemals machen würde.“ Matthias Schweighöfer ergänzt: „Ein Freund sagte mir: Du hast echt den coolsten Job der Welt. Wer darf sonst schon einfach mal nackt durch Berlin rennen?“ Aber warum eigentlich? Weil es in „100 Dinge“ um Verzicht geht: um Verzicht auf Konsum, Verzicht auf Luxus und eben auch um Verzicht auf Kleidung. Die zweite Zusammenarbeit von Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer seit „Der geilste Tag“ (2016) handelt von der Wette der Freunde und Geschäftspartner Paul Konaske und Toni Katz: Wer schafft es, 100 Tage lang auf Konsum zu verzichten? Beide starten nackt in einer leeren Wohnung. Um den Hals tragen sie jeweils nur den Schlüssel der beiden Lagerräume, in denen ihr gesamtes Hab und Gut deponiert ist. Tag für Tag darf jeder nur einen Gegenstand holen und damit sein Leben etwas angenehmer gestalten. „Die entscheidende Frage lautet: Was holt man sich als Erstes?“, sagt Florian David Fitz, der das Drehbuch schrieb und bei „100 Dinge“ auch Regie führte. „Jeder von uns besitzt heute im Schnitt 10.000 Dinge. Doch was davon brauchen wir tatsächlich? Ist die Summe aller Dinge, die wir ständig kaufen und horten, ein Maßstab dafür, wie glücklich wir sind?“ Florian David Fitz stützte sein Drehbuch auf ein Selbstexperiment, das der finnische Filmemacher Petri Luukkainen für seinen Dokumentarfilm „My Stuff“ (2013) durchführte. Ihm fiel auf, dass er in den drei Jahren seit der Trennung von seiner Freundin etliche Dinge angehäuft hatte. Nur als Liebesersatz? Oder weil er sie wirklich brauchte? Also packte er alles in ein Lagerhaus in Helsinki und holte ein Jahr lang täglich nur einen Gegenstand in sein Leben zurück. Luukkainen gefiel die Idee, dass aus seiner Dokumentation, die 2015 auch in ausgewählten Programmkinos in Deutschland lief, ein großer Spielfilm werden sollte, und gab die Einwilligung dazu. „Sein Selbstexperiment war eine großartige Prämisse für einen Film, ich habe daraus aber einen Wettkampf zwischen zwei Freunden gemacht“, sagt Florian David Fitz. „Ein Mann allein, der auf Konsum verzichtet, ist sehr philosophisch, aber nicht zwingend der Stoff für einen Spielfilm, der die Menschen ins Kino lockt.“ Tempo, Witz und Reibung brachte Fitz in sein Drehbuch, indem er zwei Kontrahenten den Konsumverzicht ins Absurde führen lässt, den sie bei einem Solo-Experiment nicht wagen würden. Dieser „Battle“ zwischen Paul und Toni gab Florian David Fitz auch die Möglichkeit, nach zweijähriger Pause wieder mit Matthias Schweighöfer zu arbeiten. „Nach ,Der geilste Tag‘ haben wir jeweils separat Filme gedreht, jetzt wurde es wieder Zeit für ein gemeinsames Projekt“, sagt Florian David Fitz. Matthias Schweighöfer produzierte den Film, gemeinsam mit Marco Beckmann und Dan Maag von PANTALEON Films und Warner Bros. Pictures Germany.

Schauspieler und Rollen

Florian David Fitz Paul
Matthias Schweighöfer Toni
Miriam Stein Lucy
Hannelore Elsner Renate Konaske
Wolfgang Stumph Wolfgang Konaske
Katharina Thalbach Oma Konaske
Johannes Allmayer Ronne
Sarah Viktoria Frick Betty
Maximilian Meyer-Bretschneider Maike
Maria Furtwängler Antonietta Kärcher
Artjom Gilz David Zuckerman
Daniel Flieger Herr Becht
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Originaltitel

100 Dinge

Regie

Florian David Fitz

Drehbuch

Florian David Fitz

Produktion

Dan Maag, Matthias Schweighöfer, Marco Beckmann, Daniel Sonnabend

Produktionsland und Jahr

Deutschland 2018