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"Black Widow" Filmkritik
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"Black Widow" Filmkritik

Bild von Christian Fischer
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Die Marvel-Welt steht nach den dramatischen Ereignissen in "Avengers: Endgame" ordentlich auf dem Kopf. Der erste Solofilm über "Black Widow" spielt allerdings lange vor der großen Superheldenschlacht mit Iron Man, Thor, Hulk und Captain America und braucht weniger als fünf Minuten, um klar zu stellen: Das wird eine spannende Nummer!

Die erste Viertelstunde widmet der Film der Vergangenheit von Natasha Romanoff. Als Kind muss sie aus Amerika fliehen, da ihr ihre Eltern als russische Spione enttarnt wurden. Es folgt ein Intro das klar macht: Die Kindheit von "Black Widow" war alles andere als normal. So richtiges Superhelden-Feeling kommt bis hier noch nicht auf, auch wenn Natashas Vater in einer Szene zeigt, dass er übermenschlich stark ist.

Zeitsprung: 21 Jahre später sehen wir die "Black Widow", die wir aus den Avengers-Filmen kennen - und ihre Schwester! Was dann folgt ist eine Mischung aus "James Bond", der Marvel-Serie "The Falcon And The Winter Soldier" und einer Prise Humor, wie wir sie bei Marvel hauptsächlich aus "Ant-Man" kennen.

Black Widow im MCU

Im Zeitstrahl der Vorgängerfilme spielt "Black Widow" kurz nach den Ereignissen von "Civil War", als viele Fans Angst hatten, dass die Avengers sich scheiden lassen würden. Natasha hält sich versteckt, wird aber von einem Bösewicht gefunden, der sich Taskmaster nennt.

Wie erwartet folgen epische Kampfszenen, coole Sprüche und jede Menge Explosionen. Und trotzdem hebt sich "Black Widow" von den Avengers-Filmen ab. Die Spannung fühlt sicher mehr nach einem Agententhriller als nach einem Superheldenfilm an - die obligatorische Verfolgungsjagd auf einem Motorrad inklusive. Das Marvel-Abenteuer fügt sich trotzdem sehr gut ins MCU ein.

Fans der Avengers wird besonders gefallen, dass wir endlich etwas mehr über das Geheimnis von Budapest zwischen Hawkeye und Black Widow erfahren. Da kann man schon mal über einige Längen hinweg sehen, die in einem Film mit deutlich über zwei Stunden Laufzeit zwangsläufig aufkommen.

Black Widow Cast

Neben Scarlett Johansson in ihrer gewohnten Rolle als Black Widow und Florence Pugh (Midsommar) als Schwester der Avengers-Heldin, sorgt Red Guardian-Star David Harbour (Hellboy) für den meisten Spaß im Film. Der prollige alte Supersoldat hängt seiner Vergangenheit so hinterher, dass er von seinen Ziehtöchtern am laufenden Band lustige Sprüche gedrückt bekommt. Rachel Weisz (Die Fantastische Welt Von Oz) geht dabei fast unter.

Black Widow Review

Fazit: Neue Superhelden wie Red Guardian und Schurken wie Task Master geben dem Film den Spannungsbogen, den die Vorgeschichte zu einer so mysteriösen Figur wie Black Widow gebraucht hat. Der neue Marvel-Film erfüllt Actionfans fast jeden Wunsch, er fühlt sich rund an, ist unterhaltsam und mit Black Widows kleiner Schwester haben wir mutmaßlich auch ihre Nachfolgerin im MCU kennengelernt. Das Ende wirkt allerdings so versöhnlich, dass es nicht nach einer Fortsetzung aussieht. Tipp: Bleibt sitzen, nach den Credits kommt noch was, wie wir es von Marvel-Filmen gewohnt sind. Auf "Black Widow 2" mit Scarlet Johansson würden wir an eurer Stelle also nicht setzen. Vielleicht ja mit Florence Pugh in der Hauptrolle?

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert97%