Schauspielerin Nilam Farooq: "Meine Eltern haben uns vorgelebt, wie wichtig Kompromisse und Toleranz sind"
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Schauspielerin Nilam Farooq: "Meine Eltern haben uns vorgelebt, wie wichtig Kompromisse und Toleranz sind"

Bild von Tom Stolzenberg
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In Sönke Wortmanns "Contra" feierte Nilam Farooq 2021 ihren großen Durchbruch, jetzt ist sie mit "Eingeschlossene Gesellschaft" im Kino zu sehen. Vielbeachtet auch ihre Rolle im Netflix-Hit "Du Sie Er & Wir", in dem zwei Paare ihre Liebe durch Partnertausch beleben wollen. Privat wäre Polyamorie für die Berlinerin keine Option: "Ich hatte schon immer eine sehr klassische - andere würden sagen: spießige - Einstellung", sagt Nilam Farooq im Interview mit EMOTION (Ausgabe 5/2022 ab heute im Handel, emotion.de).

Die Tochter einer christlichen Polin und eines muslimischen Pakistaners hat in ihren Eltern allerdings auch ein Vorbild, dem es sich nachzueifern lohnt: "Nachdem wir Kinder aus dem Haus waren, haben sie sich neu ineinander verliebt. Das finde ich fantastisch - zumal bei ihnen ja der kulturelle Clash dazukam. Sie haben uns vorgelebt, wie wichtig Kompromisse und Toleranz sind. In Zeiten, in denen alles möglich ist und man tausend Optionen hat, war das ein Riesenlearning. Ich werde dafür kämpfen, nicht die nächstbeste Lösung zu suchen, wenn es in einer Partnerschaft einmal schwierig werden sollte", ist sich die 32-Jährige sicher.

Dranbleiben und sich nicht entmutigen lassen, war jahrelang auch die Devise ihrer Karriere. Die Zeit, als sie als Schauspielerin in der zweiten Reihe stand, hat sie genutzt, um als YouTuberin auf sich aufmerksam zu machen. In den 2010er-Jahren war ihr Kanal mit selbst gedrehten Lifestyle-Videos zeitweise Deutschlands erfolgreichster YouTube-Channel. Mit viel Willensstärke, Charme und harter Arbeit hat Nilam Farooq es geschafft, das Nebenrollen-Kapitel ihres Lebens abzuschließen.

Eingeschlossene Gesellschaft Trailer (2022)
Sprache: DE

Aber nicht nur beruflich sucht sie weiter spannende, neue Erfahrungen. Sie liebt es, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen, Adrenalinrausch inklusive. So hat sie ihren Tauchschein in einer Höhle in Mexiko gemacht, ist mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug gesprungen und hat in einem Klettergeschirr kopfüber den 365 Meter hohen CN Tower in Toronto umrundet. "Soweit es möglich ist, sollten wir versuchen, unsere Ängste zu überwinden - und wenn es nur ist, um Stoff für ein weiteres Kapitel im Buch des Lebens zu haben", findet sie. "Es kommt im Leben darauf an, Gelegenheiten wahrzunehmen und im besten Fall am Ende sagen zu können, man bereut nicht sonderlich viel", sagt die Schauspielerin. "Gerade in diesem Jahr merkt man wieder, dass frei und gesund zu leben, das Größte ist, was man sich wünschen kann."

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Mit Material vonOTS

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