Die Story zu "Orphea"
Der antike Mythos vom Musiker Orpheus, der seine Geliebte aus der Unterwelt zurückholen will und mit der Macht der Musik den Höllenhund bezwingt, ist älter als 2.000 Jahre. Als Khavn, Kluge und das ganze Team auf den Filmfestspielen nach der Premiere des kooperativen Films, HAPPY LAMENTO in Venedig zusammensaßen, kam die Idee auf, diesen Stoff zu verfilmen. Man fand es zugleich traurig, dass Orpheus seine Eurydike in allen Wiederholungen dieses Mythos nicht wirklich ans Tageslicht holen konnte, und es war allen unverständlich, dass die natürliche Geste, der Blick zurück zur Geliebten, ewig mit deren Tod bestraft werden sollte. Man muss, einen Geschlechterwechsel riskieren. Vielleicht kann eine ORPHEA „ihren Liebsten tatsächlich aus der Hölle holen“.
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Hintergrund
Der Film ORPHEA ist eine Kooperation zwischen dem deutschen Filmemacher Alexander Kluge und dem philippinischen Filmemacher Khavn. Im Mittelpunkt des Musikfilms: Lilith Stangenberg als Orphea. In Manila, Khavns Heimat, geht Lilith Stangenberg durch eine Hölle. Während sie leidenschaftlich nach ihrem Eurydiko sucht, folgt er ihr bereits auf dem Fuße. Zur gleichen Zeit in Mitteleuropa: Orphea arbeitet „Im Namen der Revolution“ nicht nur für die Befreiung ihres Geliebten, sondern für die Wiederkehr aller Toten: Für die Utopie der Apokatastasis panton. Diese Utopie passt genau so zum Silicon Valley heute, wie sie zum Programm der Revolution von 1917 gehörte. Nichts in ORPHEA ist gesichert, alles hier ist Rhythmus. Orphea hat die antike Tragödie mit ihren ehernen Maßstäben hinter sich gelassen: Im Glauben an die Mammute der Phantasie, auf die Macht der Musik und die Liebesfähigkeit, die allem Kino zugrunde liegt.
Schauspieler und Rollen
Originaltitel
Orphea
Regie
Alexander Kluge, Khavn, Kristine Kintana
Drehbuch
Alexander Kluge, Khavn, Douglas Candano
Produktion
Alexander Kluge, Khavn, Achinette Villamor, Antoinette Köster, Stephan Holl
Soundtrack
Sir Henry, Khavn, Diego Mapa, Diego Mapa, Mikko Quizon, Michael Kurz, Frédéric Krauke, Tilman Wolf
Produktionsland und Jahr
Deutschland 2020